
Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit
Lateinamerika ‐ Das sind die zentralen Punkte, die das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat auch im kommenden Jahr in Angriff nehmen will. Die Bilanz des Geschäftsjahres 2015/2016: Einnahmen aus Kollekten und Spenden bleiben konstant, Einzelspenden nehmen zu. Bei der kommenden Weihnachtsaktion 2017 soll es um menschenwürdige Arbeit gehen.
Aktualisiert: 02.05.2017
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Für diese drei zentralen Punkte will sich das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat auch im kommenden Jahr einsetzen. Die Bilanz des Geschäftsjahres 2016: Einnahmen aus Kollekten und Spenden bleiben konstant, Einzelspenden nehmen zu. Bei der kommenden Weihnachtsaktion 2017 soll es um menschenwürdige Arbeit gehen.
Erste Heimat Lateinamerika - Interview mit Pater Michael Heinz
„Mauern verfestigen Chancenungleichheit. Nationalismus und Protektionismus gehen zu Lasten der Armen.“ Das hat Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz des Lateinamerika-Hilfswerks am Dienstag in Essen betont. Da es für viele junge Menschen in Süd- und Mittelamerika keine Lebens- und Arbeitsperspektiven in ihren Heimatländern gebe, reiße der Strom junger Migranten trotz der Abschottungs-Politik der USA nicht ab. Zudem sei das Vertrauen in die Politik angesichts von Korruption und Straffreiheit in vielen Ländern Lateinamerikas und der Karibik auf dem Tiefpunkt, sagte Pater Heinz. Umso wichtiger sei die Unterstützung Adveniats für Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit auf dem Kontinent. Im vergangenen Geschäftsjahr habe das Lateinamerika-Hilfswerk etwa 2.500 Projekte mit mehr als 40 Millionen Euro gefördert.
Adveniat-Bischof Dr. Franz Josef Overbeck betonte, dass Adveniat sich mit seinen Partnern in Lateinamerika dafür einsetze, zentrale Forderungen der Enzyklika Laudato sí‘ von Papst Franziskus umzusetzen. „Ich denke dabei an die bolivianischen Migranten, die unter sklavenähnlichen Verhältnissen in Nähereien in São Paulo arbeiten. An die Bauern in Guatemala, die aufgrund der Freihandelsverträge ihres Landes mit den USA ihren Mais nicht mehr verkauft bekommen. Oder an die Indigenen in Ecuador, die unter der Zerstörung des Regenwaldes aufgrund der Ölförderung leiden.“
Auf 47,8 Millionen Euro hätten sich im vergangenen Geschäftsjahr 2015/2016 die Einnahmen aus Kollekten, Spenden und weiteren Erträgen belaufen, sagte Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Einnahmen damit relativ konstant geblieben. Die Weihnachtskollekte sei 2015 zwar aufgrund des demographischen Wandels auf 25,6 Millionen Euro (2014: 27,4 Millionen Euro) gesunken, die Einzelspenden konnten hingegen auf 11,6 Millionen Euro (2014: 10,9 Millionen Euro) gesteigert werden.
Unter dem Motto „Faire Arbeit. Würde. Helfen.“ wird Adveniat das Recht auf menschenwürdige Arbeit in den Mittelpunkt der Weihnachtsaktion 2017 stellen, kündigte Pater Heinz an. Denn in Lateinamerika und der Karibik sei vielen Menschen der Zugang zu gerecht bezahlter Arbeit verwehrt.
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