Renovabis : Kardinal Meisner war Gesicht der deutschen Kirche
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Renovabis : Kardinal Meisner war Gesicht der deutschen Kirche

Osteuropa ‐ Das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat den verstorbenen emeritierten Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als seinen Wegbereiter und Förderer gewürdigt. „Bis zuletzt viel im Osten unterwegs, war Kardinal Meisner dort das Gesicht der deutschen Kirche.“

Erstellt: 05.07.2017
Aktualisiert: 05.07.2017
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Das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat den verstorbenen emeritierten Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als seinen Wegbereiter und Förderer gewürdigt. „Kardinal Meisner hat als der für Renovabis zuständige Bischof in der Deutschen Bischofskonferenz unserem damals neuen weltkirchlichen Hilfswerk Auftrieb und treuen Rückhalt gegeben. Für die Partner von Renovabis war er ein gefragter und zuverlässiger Ansprechpartner“, sagte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl am Mittwoch laut einer Mitteilung.

„Bis zuletzt viel im Osten unterwegs, war Kardinal Meisner dort das Gesicht der deutschen Kirche.“ Pfarrer Hartl war Meisner noch kürzlich bei der diesjährigen Kampagneneröffnung in Köln begegnet. Der Geschäftsführer des Hilfswerks Gerhard Albert betonte „das große Herz dieses Kardinals“. Er sei ein starker Fürsprecher für alle Anliegen, Sorgen und Hoffnungen der Kirche im Osten Europas gewesen.

Meisner hatte auch einen persönlichen Bezug zum Osten: Er wurde am 25. Dezember 1933 im schlesischen Breslau (Wroclaw) geboren. Nach der Flucht kam er mit seiner Familie 1945 nach Thüringen. Zu DDR-Zeiten war er Weihbischof in Erfurt und Bischof in der geteilten Stadt Berlin. 1989 wechselte er auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. nach Köln.

Als aus der DDR stammendes Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz kümmerte sich Meisner nach dem Fall des Eisernen Vorhangs um die Belange der Kirche im Osten Europas. 1990 wurde unter seinem Vorsitz die „Unterkommision für Mittel- und Osteuropa“ der Deutschen Bischofskonferenz eingerichtet. Kardinal Meisner baute ein Netzwerk mit vielfältigen christlichen Freundschaften im damals zerbröckelnden Ostblock und nutzte seine Kenntnis über die Zusammenhänge, um eine Grundlage für die solidarische Hilfe für den Osten Europas zu schaffen, berichtete Renovabis.

Das Osteuropa-Hilfswerk sei dem Verstorbenen sehr dankbar für die vertrauensvolle und zielgerichtete Zusammenarbeit in so vielen Projekten, so die Geschäftsführer des Hilfswerks. Seinerseits sei der Kölner Erzbischof den Projektpartnern, aber auch den Mitarbeitern des Hilfswerks sehr verbunden gewesen.

Der ehemalige Kölner Erzbischof war am frühen Mittwochmorgen während seines Urlaubs in Bad Füssing „friedlich eingeschlafen“, wie Medien berichteten. Der Kardinal wurde 83 Jahre alt. Er stand 25 Jahre lang bis zu seinem Ruhestand ab März 2014 an der Spitze des Erzbistums Köln.

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