
Ecuadors Bischöfe fordern Dialog
Ecuador ‐ In Ecuador ruft die katholische Kirche angesichts der Zuspitzung der innenpolitischen Lage zu Dialog und Einheit auf. Zudem müssten Korruptionsvorwürfe in einem transparenten Prozess überprüft werden.
Aktualisiert: 04.08.2017
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In Ecuador ruft die katholische Kirche angesichts der Zuspitzung der innenpolitischen Lage zu Dialog und Einheit auf. Am Donnerstag hatte der neugewählte Staatspräsident Lenín Moreno seinem Stellvertreter Jorge Glas alle Vollmachten entzogen. Glas steht im Zentrum eines Korruptionsskandals um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht.
Im Wahlkampf hatte das Regierungslager um Moreno und Glas noch alle Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Inzwischen verdichten sich die Anzeichen, dass Glas doch in Korruption verwickelt sein könnte. Zudem gibt es erhebliche Spannungen innerhalb des linken Regierungslagers. Glas, der als Vertrauter von Ex-Präsident Rafael Correa gilt, warf Moreno öffentlich eine Abkehr vom sozialistischen Kurs und eine Hinwendung zur Opposition vor. Ein Streitpunkt unter anderen ist die Bewertung der wirtschaftlichen Lage des Landes.
In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben riefen die Bischöfe zu Transparenz und zu Respekt vor den Institutionen des Landes auf. Das Wohl Ecuadors müsse über ideologischen Interessen stehen. Zudem müssten Korruptionsvorwürfe in einem transparenten Prozess überprüft werden.
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