Weltklimakonferenz gestartet – „Unsere Welt ist in Not“
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Klimagipfel

Weltklimakonferenz gestartet – „Unsere Welt ist in Not“

Bonn ‐ Mit eindringlichen Appellen zu mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel und einer traditionellen Willkommenszeremonie des pazifischen Inselstaats Fidschi ist am Montag in Bonn die Weltklimakonferenz eröffnet worden. Bis zum 17. November wollen mehr als 25.000 Delegierte aus aller Welt über die Umsetzung des vor zwei Jahren vereinbarten Klima-Abkommens von Paris beraten. Ziel ist, die globale Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Erstellt: 06.11.2017
Aktualisiert: 05.10.2022
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Mit eindringlichen Appellen zu mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel und einer traditionellen Willkommenszeremonie des pazifischen Inselstaats Fidschi ist am Montag in Bonn die Weltklimakonferenz eröffnet worden. Bis zum 17. November wollen mehr als 25.000 Delegierte aus aller Welt über die Umsetzung des vor zwei Jahren vereinbarten Klima-Abkommens von Paris beraten. Ziel ist, die globale Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Deutschland ist „technischer Gastgeber“, Fidschi leitet das Mammuttreffen. Es ist die größte Konferenz dieser Art, die bislang in Deutschland stattfand. Der marokkanische Außenminister Salaheddine Mezouar betonte, es sei höchste Zeit, mehr dafür zu tun, um den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur zu begrenzen. Marokko war im vergangenen Jahr Gastgeber des Klimagipfels. Solidarisches Handeln sei der Schlüssel zum Erfolg – ebenso wie möglichst anspruchsvolle nationale klimapolitische Pläne, so Mezouar.

„Unser Welt ist in Not“, sagte der Premierminister von Fidschi, Frank Bainimarama. 2016 sei ein Rekordjahr für die CO2-Emmission weltweit gewesen. „Wir dürfen nicht versagen“, so Bainimarama mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen. Das Klima-Abkommen von Paris dürfe nicht verwässert werden. Dazu seien auch Unternehmen, die Zivilgesellschaft und die Glaubensgemeinschaften gefordert. „Jetzt ist der Moment der Wahrheit gekommen.“

Die Chefin des UN-Klimaschutzsekretariates UNFCCC, Patricia Espinosa, betonte, dass bereits jetzt Millionen von Menschen unter Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels litten. Aber das sei möglicherweise nur ein Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen. So werde 2017 aller Voraussicht als eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturmessungen in die Annalen eingehen. „Wir haben nicht mehr den Luxus, weiter warten zu können.“

Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie, fügte hinzu, dass inzwischen von einer Million Molekülen in der Atmosphäre 403 CO2-Moleküle seien. Dieser Wert sei die höchste seit mehr als drei Millionen Jahren nachweisbare Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre. Der Vorsitzende des Weltklimarates IPCC, Hoesung Lee, mahnte ebenfalls zu raschem Handeln.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) betonte, es bleibe nicht mehr viel Zeit, um die Ziele des Abkommens von Paris zu erreichen. Den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen, nannte die Ministerin eine „zentrale Herausforderung für die Zukunft“. Ein Ausstieg aus den fossilen Energieträgern sei dafür unverzichtbar.

Der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU), sagte, der Kampf gegen Klimawandel müsse auf kommunaler und persönlicher Ebene beginnen. Er hob die Rolle Bonns als wichtigem UN-Standort für Klimaschutz und Nachhaltigkeit hervor.

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