Bündnis fordert Schutz von Bauern weltweit
Menschenrechte ‐ Die Bundesregierung muss die Rechte von Bauern weltweit stärken. Das forderte ein zivilgesellschaftliches Bündnis anlässlich der am Montag beginnenden, voraussichtlich letzten Verhandlungsrunde des UN-Menschenrechtsrats zur Erklärung der Rechte von Kleinbauern.
Aktualisiert: 09.04.2018
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Die Bundesregierung muss die Rechte von Bauern weltweit stärken. Das forderte ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus Bauernorganisationen, entwicklungspolitischen und Menschenrechtsorganisationen anlässlich der am Montag beginnenden, voraussichtlich letzten Verhandlungsrunde des UN-Menschenrechtsrats zur Erklärung der Rechte von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen.
Damit die Menschenrechte ländlicher Bevölkerungsgruppen weltweit umfassender geschützt werden könnten, müsse die Bundesregierung der Erklärung dringend zustimmen, forderten die beteiligten Organisationen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen das Forum Fairer Handel, GEPA und Misereor.
Das Bündnis kritisierte, dass in der Landwirtschaft tätigen Menschen besonders im globalen Süden zunehmend wichtige Lebensgrundlagen entzogen würden. „Die Ausbeutung und Privatisierung natürlicher Ressourcen wie Land, Wasser und Saatgut geht einher mit gewaltsamen Vertreibungen und der Verschärfung des Hungers“, sagte Jan Urhahn vom entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerk. Die UN-Erklärung sei dringend nötig, um ländliche Bevölkerungsgruppen vor den schädlichen Auswirkungen von Agrarinvestitionen und internationalen Handelsabkommen zu schützen.
Außerdem verschärfe sich die Menschenrechtslage ländlicher Bevölkerungsgruppen immer weiter. Das hätten bisherige Regelungen zur Sicherung von Menschenrechten nicht verhindert. „In vielen Ländern werden Menschen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, eingeschüchtert oder gar ermordet“, erklärte Alessa Heuser von Misereor. „Ihre Kriminalisierung muss endlich gestoppt und ihre Arbeit stärker als bisher unterstützt werden.“
Seit 2012 arbeitet eine Arbeitsgruppe des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen an der Erklärung für die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten. Die voraussichtlich letzte Verhandlungsrunde findet vom 9. bis 13. April 2018 in Genf statt.
© weltkirche.katholisch.de/Misereor/cze