Adveniat kritisiert Präsidentschaftswahl in Venezuela
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Adveniat kritisiert Präsidentschaftswahl in Venezuela

Venezuela ‐ Das Lateinamerika-Hifswerk Adveniat bemängelt echte Wahlmöglichkeiten bei der geplanten Präsidentschaftswahl in Venezuela. „Jeder Gegenkandidat tritt nicht nur gegen den Präsidenten an, sondern gegen Militär, Justiz, Medien und den gesamten Staatsapparat.“

Erstellt: 16.05.2018
Aktualisiert: 16.05.2018
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Das Lateinamerika-Hifswerk Adveniat bemängelt echte Wahlmöglichkeiten bei der geplanten Präsidentschaftswahl in Venezuela. „Jeder Gegenkandidat tritt nicht nur gegen den Präsidenten an, sondern gegen Militär, Justiz, Medien und den gesamten Staatsapparat“, sagte der Venezuela-Experte Reiner Wilhelm am Dienstag in Essen. Zur Wahl stünden nur vom Regime zugelassene Kandidaten. Eine demokratische Wahl sei so nicht möglich.

Die Präsidentschaftswahl soll am Sonntag stattfinden. Es wird erwartet, dass der regierende Präsident Nicolas Maduro die Wahl gewinnt. „Die Opposition sitzt im Gefängnis, ist ins Ausland geflohen oder macht mit dem sozialistischen Regime gemeinsame Sache, um sich zu bereichern“, sagte Wilhelm.

Die internationale Gemeinschaft schaue untätig zu, wie große Teile der Bevölkerung in Armut lebten, so Wilhelm weiter. Aktuell sei die katholische Kirche die einzige Instanz, die das Vertrauen der Bevölkerung genieße.

Präsident Maduro regiert Venezuela seit dem Tod von Hugo Chavez 2013. Er hatte 2017 eine Verfassunggebende Versammlung einberufen und das regulär gewählte Parlament, in dem die Opposition die Mehrheit hat, entmachtet. Gegner werfen der Regierung die Installierung einer kommunistischen Diktatur nach kubanischem Vorbild vor. Zudem leidet das Land seit Jahren unter einer katastrophalen Versorgungslage und sozialen Spannungen.

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