Hilfswerke besorgt über Ebola-Ausbruch im Kongo
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Hilfswerke besorgt über Ebola-Ausbruch im Kongo

Demokratische Republik Kongo ‐ Hilfswerke und Politiker zeigen sich besorgt über den Ebola-Ausbruch im Kongo. Mit dem Erreichen der Millionenstadt Mbandaka wachse die Befürchtung, dass sich die Epidemie weiter ausbreiten werde, teilte das Malteser-Hilfswerk am Freitag in Köln mit.

Erstellt: 18.05.2018
Aktualisiert: 18.05.2018
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Hilfswerke und Politiker zeigen sich besorgt über den Ebola-Ausbruch im Kongo. Mit dem Erreichen der Millionenstadt Mbandaka wachse die Befürchtung, dass sich die Epidemie weiter ausbreiten werde, teilte das Malteser-Hilfswerk am Freitag in Köln mit.

Ein Ausbruch in einer Stadt sei deutlich schwerer zu kontrollieren. Die gewaltsamen Konflikte im Kongo hätten dazu geführt, dass 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigten; 4,5 Millionen Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht. Diese fragile Situation sei ein „hervorragender Nährboden“ für die Ausbreitung von Epidemien wie Ebola.

Laut dem Internationalen Roten Kreuz ist die Situation im Kongo sehr komplex; es herrsche eine „Fragmentierung der Gewalt“, bei der es neben den großen Konflikten auch zu Verteilungskämpfen und einem Anstieg der Kriminalität auf lokaler Ebene komme. Die Konfliktparteien gewährten dem Roten Kreuz nicht immer Zugang zu Hilfsbedürftigen; die Sicherheit der Helfer sei häufig gefährdet. Eine große Herausforderung sei es, Bewaffnete zu überzeugen, keine Zivilisten mehr anzugreifen.

Das Kinderhilfswerk Unicef teilte mit, Prävention biete die besten Chancen zur Eindämmung der Ebola-Epidemie. Eine Kampagne des Hilfswerkes informiere daher Kinder und Familien über die Gefahren von Ebola und über wirksame Maßnahmen zum Schutz, zum Beispiel Hygiene-Maßnahmen und eine in der kommenden Woche beginnende Impfkampagne. Die „lebenswichtigen Informationen“ werden demnach über das Radio, durch religiöse Einrichtungen, Schulen, Jugendgruppen und auf Märkten verbreitet. Es sei sehr wichtig, dass jeder erfahre, wie man sich vor Ansteckung schützen könne, besonders in Krankenhäusern und Schulen.

Unterdessen forderten die Grünen „strukturelle Veränderungen in der Gesundheitsversorgung und Aufklärung“ im Kongo. Aus den Erfahrungen früherer Epidemien seien „anscheinend keine Konsequenzen gezogen“ worden, sagte der Obmann im Bundestags-Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Ottmar von Holtz. Die Bundesregierung solle ihre finanziellen Mittel nutzen, um Länder bei dem Aufbau von zuverlässigen Gesundheitssystemen zu unterstützen.

Der erste Ebola-Fall in Mbandaka war am Donnerstag bekannt geworden. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte die Situation daraufhin als „äußerst ernst und besorgniserregend“ bezeichnet. Im Herbst 2014 waren bei einem Ebola-Ausbruch in Westafrika mindestens 11.000 Menschen gestorben.

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