Experten in Sorge über die Lage in Mittelamerika
Menschenrechte ‐ Experten zeigen sich besorgt über die derzeitige Situation in Mittelamerika. In keiner anderen Region der Welt sei die Gewalt so stark ausgeprägt wie dort.
Aktualisiert: 13.02.2023
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Experten zeigen sich besorgt über die derzeitige Situation in Mittelamerika. „Die gesamte Region befindet sich in einem Umbruch, der düstere Zukunftsaussichten für die Bevölkerung verheißt“, erklärte Denis Montero, Berater des katholischen Hilfswerks Misereor in Honduras, Guatemala und Mexiko, am Mittwoch. In keiner anderen Region der Welt sei die Gewalt so stark ausgeprägt wie in Zentralamerika, betonte die Hilfsorganisation weiter.
Ökonomische Probleme wie eine auf Rohstoffexporte ausgerichtete Landwirtschaft und die Folgen des Klimawandels verschärften die Lage zusätzlich. Gerardo Alberto de Leon von der Kaffeegenossenschaft in Guatemala sprach von einem „gesellschaftlichen Rückschritt von 30 Jahren“. Die rechtspopulistischen Regierungen von Venezuela, Nicaragua oder El Salvador seien gescheitert, rechtsgerichtete Kräfte und Militärs erstarkten derzeit.
Mehrere tausend Menschen sind derzeit mit einer selbst organisierten Karawane auf dem Weg nach Mexiko, um von dort aus in die USA zu gelangen. US-Präsident Donald Trump hatte Mexiko und die mittelamerikanischen Herkunftsländer aufgefordert, die Menschen aufzuhalten und zurück zu bringen. Er drohte mit einer Grenzschließung sowie einem Stopp von Hilfsgeldern.
Miseroer-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon erklärte, derartige Fluchtbewegungen gebe es derzeit in vielen Regionen der Welt. Sie seien „Ausdruck einer wirklichen globalen Herausforderung, die angesichts von Populismus und wachsender Fremdenfeindlichkeit auch ernsthafter globaler Antworten bedarf“.
© KNA