Hilfswerke: Bundesregierung muss Rechte von Kleinbauern achten
Entwicklung ‐ Hilfsorganisationen haben die Verabschiedung der Erklärung für die „Rechte von Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten“ durch die UN-Vollversammlung begrüßt. Nun müsse sich auch Deutschland zu der Erklärung bekennen und sie umsetzen.
Aktualisiert: 18.12.2018
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Hilfsorganisationen haben die Verabschiedung der Erklärung für die „Rechte von Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten“ durch die UN-Vollversammlung begrüßt.
Nun müsse sich auch Deutschland zu der Erklärung bekennen und sie umsetzen, forderte ein Bündnis von 19 deutschen und internationalen Organisationen am Dienstag. 121 Staaten hatten am Montag in New York für die Erklärung gestimmt, 8 dagegen. 54 Staaten, darunter Deutschland, enthielten sich.
Die Erklärung fasse zum ersten Mal die Rechte der Betroffenen zusammen und stelle sie unter besonderen Schutz, erklärte Jan Urhahn vom entwicklungspolitischen INKOTA-Netzwerk. Der Kampf um schwindende Ressourcen wie Land und Wasser habe sich verschärft; die Vielfalt von Saatgut sei durch eine zunehmende Kommerzialisierung von wenigen Hochertragssorten und deren Eigentumsschutz bedroht. Menschen, die sich für die Rechte von Kleinbauern einsetzten, seien bisweilen politischer Gewalt und Verfolgung ausgesetzt.
Marion Aberle von der Welthungerhilfe forderte die Bundesregierung auf, sich zu der Erklärung zu bekennen und einen Prozess einzuleiten, um die dort definierten Rechte umzusetzen. Die UN haben die Jahre 2019 bis 2028 zur Dekade der bäuerlichen Familienbetriebe erklärt. „Es gibt keinen besseren Weg diese Dekade zu starten, als der UN-Bauernrechteerklärung die breitest mögliche Unterstützung zu gewähren“, erklärte Aberle.
Zu dem Bündnis von Hilfsorganisationen gehören unter anderen das katholische Hilfswerk Misereor, das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und der Internationale Verband Katholischer Ländlicher Erwachsenenbewegungen (FIMARC).
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