FAO ruft zum Kampf gegen Schaf- und Ziegenpest auf

FAO ruft zum Kampf gegen Schaf- und Ziegenpest auf

Entwicklung ‐ Eine Schaf- und Ziegenpest, die vor allem die Wirtschaftsgrundlage von Millionen Kleinbauern bedroht, könnte nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO bis 2030 ausgerottet werden. Derzeit warnt sie allerdings vor Rückschlägen.

Erstellt: 16.01.2021
Aktualisiert: 15.01.2021
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Eine Schaf- und Ziegenpest, die vor allem die Wirtschaftsgrundlage von Millionen Kleinbauern bedroht, könnte nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO bis 2030 ausgerottet werden. Jüngste Daten gäben Grund zu Optimismus, teilte die UN-Organisation am Mittwoch in Rom mit.

Zugleich warnte sie vor Rückschlägen durch die Corona-Pandemie. Ein vor fünf Jahren beschlossenes Programm, bis Ende 2021 insgesamt 1,5 Milliarden Tiere zu impfen, sei bis Mitte 2020 erst zur Hälfte umgesetzt worden und drohe weiter zu stocken.

Eine Ausrottung der Seuche sei wesentlich, um Hunger und Armut zu beenden, sagte die stellvertretende FAO-Generaldirektorin Maria Helena Semedo. Kleinvieh sei eine Nahrungs- und Einkommensquelle für verletzliche Bevölkerungsgruppen und spiele eine Rolle für die Stärkung der Position der Frauen, die häufig für die Tiere verantwortlich seien.

Die der Rinderpest verwandte Pest der kleinen Wiederkäuer trat den Angaben zufolge bislang in mehr als 70 Ländern auf. Bei unkontrollierter Ausbreitung könnte die für Menschen ungefährliche Seuche laut FAO zufolge 80 Prozent der weltweit 2,5 Milliarden Schafe und Ziegen befallen. Zu 30 bis 70 Prozent verläuft die Krankheit tödlich.

Nach einer breiten Impfkampagne in über 50 Ländern seit 2015 gingen die Ausbrüche der Pest zurück. Waren es 2015 nach FAO-Daten noch 3.500, so sank die Zahl neuer Herde 2019 auf etwas über 1.200.

Die UN-Organisation schätzt den wirtschaftlichen Verlust durch die Schaf- und Ziegen-Pest auf umgerechnet 1,7 Milliarden Euro jährlich. Für eine globale Ausrottung der Krankheit würden 280 Millionen Euro zusätzliche Finanzierung benötigt. Zudem gebe es auch logistische Herausforderungen, etwa beim Transport und der Kühlung des Impfstoffs.

© Text: KNA