Entwicklungsminister: Können Welt ohne Hunger schaffen
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Hunger und Armut

Entwicklungsminister: Können Welt ohne Hunger schaffen

Berlin ‐ Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich positiv zu Prognosen über die weltweite Bekämpfung von Armut geäußert. „Wir sind wahrscheinlich die erste Generation, die eine Welt ohne Hunger schaffen kann“, erklärte Müller am Dienstag bei einer Veranstaltung in Berlin. „Wir wissen, was dafür zu tun ist, aber es fehlt noch der politische Wille.“

Erstellt: 03.02.2021
Aktualisiert: 12.09.2022
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Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich positiv zu Prognosen über die weltweite Bekämpfung von Armut geäußert. „Wir sind wahrscheinlich die erste Generation, die eine Welt ohne Hunger schaffen kann“, erklärte Müller am Dienstag bei einer Veranstaltung in Berlin. „Wir wissen, was dafür zu tun ist, aber es fehlt noch der politische Wille.“

Wichtig sei es, dazu die internationale Zusammenarbeit insbesondere mit den afrikanischen Partnerstaaten weiter auszubauen. Hier seien bereits einige landwirtschaftliche und technische Innovationen in internationaler Kooperation vorangetrieben worden.

Laut Müller ist der afrikanische Kontinent schon allein wegen des dort absehbaren Bevölkerungswachstums ausschlaggebend für die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen in Klima- und Landwirtschaftspolitik. Ein „grünes Afrika“ sei möglich, jedoch nur, wenn Europa „Wissenstransfer“ leiste und nicht einfach überschüssige Produktion auf den Kontinent importiere, betonte der Minister. „Dass der reiche Onkel Geld aus Europa nach Afrika trägt, das war gestern.“

Müller, der im vergangenen Jahr angekündigt hatte, bei der kommenden Bundestagswahl im Herbst nicht mehr kandidieren zu wollen, äußerte die Hoffnung, dass sich die Veränderung in der Entwicklungszusammenarbeit gerade mit Afrika auch im Programm der künftigen Bundesregierung zeige. Insbesondere der Auftrag seines Ministeriums müsse dahingehend überarbeitet und eventuell neu ausgerichtet werden. Der Kontinent werde in den europäischen Medien oft nur als Sammelbecken von Krisen und Konflikten dargestellt, habe aber durchaus weitreichendes Innovationspotenzial, das gefördert werden müsse.

In Bezug auf die Corona-Pandemie erinnerte Müller daran, dass sie die schwach entwickelten Länder weltweit am härtesten treffe. „Die Menschen sterben dort weniger am Virus als vielmehr am vollständigen Zusammenbruch der Versorgungsketten.“ Gerade bei der Impfkampagne dürfe deswegen nicht nur auf Europa, sondern müsse auf die gerechte Verteilung der Dosen auf die ganze Welt geblickt werden, so der Minister. „Wir brauchen mehr internationale Solidarität, wenn wir die ärmsten der Armen nicht zurücklassen wollen.“

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