Hongkongs neuer Bischof erinnert an Massaker in Peking von 1989

Hongkongs neuer Bischof erinnert an Massaker in Peking von 1989

China ‐ Hongkongs neuer katholischer Bischof hat bei seiner ersten Pressekonferenz an das Massaker vom Platz des Himmlischen Friedens 1989 in Peking erinnert. An das Massaker vom 4. Juni 1989 auf dem Tian'anmen-Platz könne jedoch auf verschiedene Arten erinnert werden, so der Jesuit. Er werde für diejenigen beten, die vor 32 Jahren in Peking ums Leben gekommen seien, sagte der 61-Jährige.

Erstellt: 22.05.2021
Aktualisiert: 27.07.2022
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Hongkongs neuer katholischer Bischof hat bei seiner ersten Pressekonferenz an das Massaker vom Platz des Himmlischen Friedens 1989 in Peking erinnert. „Ob die Mahnwache in diesem Jahr möglich sein wird, hängt von der Rechtslage ab“, sagte Stephen Chow am Dienstag vor Journalisten in Hongkong. An das Massaker vom 4. Juni 1989 auf dem Tian'anmen-Platz könne jedoch auf verschiedene Arten erinnert werden, so der Jesuit. Er werde für diejenigen beten, die vor 32 Jahren in Peking ums Leben gekommen seien, sagte der 61-Jährige. Chow hatte in den vergangenen Jahren in Hongkong an den Mahnwachen zum Jahrestag des Massakers teilgenommen.

Chow war am Montag zum neuen Bischof von Hongkong ernannt worden. Der bisherige Provinzial der chinesischen Provinz der Jesuiten tritt die Nachfolge des im Januar 2019 gestorbenen Bischofs Michael Yeung an.

Hongkongs katholische Regierungschefin Carrie Lam hatte Ende April mit Verweis auf das Mitte 2020 von China erlassene Nationale Sicherheitsgesetz eine Genehmigung der Mahnwache ausgeschlossen. Die von 1990 bis 2019 jährlich abgehaltene Gedenkveranstaltung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong war die einzige ihrer Art auf chinesischem Boden.

2020 wurde die Gedenkveranstaltung wegen Corona verboten. Tausende Hongkonger setzten sich jedoch mit Kerzen und einer Mahnwache im Victoria Park über das Verbot hinweg. 26 prominente Demokratieaktivisten – darunter der katholische Verleger Jimmy Lai und der Student Joshua Wong – waren im Herbst 2020 wegen ihrer Teilnahme an der verbotenen Veranstaltung sowie der „Anstiftung“ anderer zur Teilnahme angeklagt worden.

Am 4. Juni 1989 schlug die kommunistische Führung der Volksrepublik China auf dem Tian'anmen-Platz in Peking die chinesische Demokratiebewegung gewaltsam nieder. Das Militär ging mit Panzern gegen zehntausende Demonstranten vor. Während auf dem Platz selbst keine Menschen getötet wurden, gab es nach Angaben von Amnesty International in anderen Teilen der Stadt Hunderte Todesopfer.

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