Papst schickt gesamte Weltkirche auf einen synodalen Weg
Vatikanstadt ‐ Die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom wird von Papst Franziskus zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, sind für die Synode zum Thema Synodalität der Kirche drei Phasen vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche. Ziel sei es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, wie es Franziskus einmal formulierte.
Aktualisiert: 08.09.2022
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Eine inhaltliche Vorgabe gibt es vorerst nicht; Themen sollen auf dem Weg gefunden werden. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sollen Gespräche und Reflexionen sein, bei denen Teilnehmer vor allem aufeinander hören. Dazu kommen gemeinsame Gebete und Messfeiern. Koordiniert wird das Projekt vom Synodensekretariat in Rom unter Kardinal Mario Grech.
Eröffnet wird die erste dezentral beginnende Bischofssynode am 9. und 10. Oktober vom Papst in Rom; eine Woche später soll in jedem Bistum weltweit der diözesane Startschuss fallen. Anhand eines Fragebogens und Leitfadens wird dort unter Leitung des Ortsbischofs bis März 2022 beraten und gebetet. Auch Ordensgemeinschaften, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen.
Alle Ergebnisse gehen an das Synodensekretariat in Rom. Dieses erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument, das ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten wird. Auch die Früchte dieser synodalen Beratungen und Gebete gehen zurück nach Rom und werden dort zu einem zweiten Arbeitsdokument destilliert. Es bildet dann die Grundlage für die Beratungen der Vollversammlung der Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom tagt.
Fahrplan der weltweiten Synode
9./10. Oktober 2021: Im Vatikan eröffnet Papst Franziskus mit Reflexion, Gebet und Messe die Synode; sie trägt den Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ 17. Oktober 2021: Eröffnung auf der Ebene der Bistümer, Orden, Gemeinschaften, theologischen Fakultäten und Kurienbehörden bis März 2022: Synodale Beratungen auf regionaler Ebene unter Moderation des Bischofs anhand eines zentralen Fragebogens und Leitfadens April 2022: Das Synodensekretariat wertet die diözesanen Ergebnisse und Erfahrungen aus und erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument („Instrumentum laboris“) September 2022: Veröffentlichung des ersten Arbeitsdokuments Oktober 2022 bis März 2023: Zweite Phase der synodalen Beratungen auf kontinentaler Ebene, koordiniert von Bischofskonferenzen April 2023: Das Synodensekretariat wertet die kontinentalen Ergebnisse aus und erstellt daraus das zweite Arbeitsdokument („Instrumentum laboris“). Juni 2023: Veröffentlichung des zweiten Arbeitsdokuments Oktober 2023: 16. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode in RomKardinal: In die Bischofssynode kann sich jeder einbringen
Gut 50 Jahre Erfahrung mit der von Papst Paul VI. 1965 eingesetzten Bischofssynode hätten gezeigt, dass dieses Instrument selbst synodaler werden müsse, sagte der zuständige Kurienkardinal Mario Grech dem Portal „Vatican News" (Freitag). Das soll damit beginnen, dass auf Ebene der Bistümer zunächst die Gläubigen ihre Anliegen und Erfahrungen einbringen. "Entscheidungsfindung in der Kirche beginnt immer mit Zuhören; nur dann können wir verstehen, wie und wohin der Geist die Kirche leiten will", so der Kardinal.
Erst nachdem sich das Volk Gottes geäußert habe, sollten die Bischöfe über dessen Anliegen – „und nur darüber" – beraten, betonte Grech. Der Synodensekretär zeigte sich zuversichtlich, dass Beratungen, Austausch und Gebete an der Basis "reiche Früchte" für die Synodenversammlung im Oktober 2023 bringen. Seine Behörde wolle alles dafür tun, dass sich jeder einbringen könne.
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