Missio startet Online-Petition gegen Sklaverei und Missbrauch

Missio startet Online-Petition gegen Sklaverei und Missbrauch

Engagement ‐ Das katholische Hilfswerk Missio fordert die Bundesregierung zum entschiedeneren Einsatz gegen moderne Sklaverei und Online-Missbrauch auf. „Erstens braucht es mehr Verpflichtungen für die großen Internet-Plattformen, dass sie gegen Missbrauchsdarstellungen vorgehen und diese melden“, erklärte Missio-Präsident Dirk Bingener.

Erstellt: 23.06.2021
Aktualisiert: 22.06.2021
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Das katholische Hilfswerk Missio fordert die Bundesregierung zum entschiedeneren Einsatz gegen moderne Sklaverei und Online-Missbrauch auf. „Erstens braucht es mehr Verpflichtungen für die großen Internet-Plattformen, dass sie gegen Missbrauchsdarstellungen vorgehen und diese melden“, erklärte Missio-Präsident Dirk Bingener.

Zweitens brauche es mehr Zeit für die Ermittlungsbehörden durch längere Datenspeicherung: „Die Daten müssen mindestens drei Monate gespeichert werden, um vernünftig ermitteln zu können. Und drittens mehr Personal, konkret mehr Ermittelnde beim Bundeskriminalamt im Bereich des Online-Kindesmissbrauchs.“

Weltweit seien mehr als 40 Millionen Menschen Opfer sogenannter moderner Sklaverei, ergänzte Bingener. Eine besonders schlimme Form sei die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger im Internet, um die es in der Petition „Eine Welt. Keine Sklaverei – Schützt Kinder vor Online-Missbrauch!“ geht. Nach Schätzungen des FBI seien Tag für Tag weltweit rund 750.000 Täter – überwiegend Männer – auf der Suche nach minderjährigen Opfern.

Um den Kampf gegen Online-Missbrauch und moderne Sklaverei geht es derzeit auch bei einer internationalen Konferenz von Missio am Dienstag und Mittwoch. Unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) diskutieren Expertinnen und Experten aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit Projektpartnern von Missio aus den Ländern des Südens.

Sexualisierte Gewalt, auch in Form von Sextourismus und Zwangsprostitution, sei nur eine Form der Ausbeutung, ergänzte Bingener: „Dagegen kämpfen wir ja schon lange mit unserer Aktion Schutzengel. Andere Beispiele sind Menschen, die in den Goldminen im Kongo ausgebeutet werden, auf äthiopischen Blumenfeldern, in Textilfabriken in Bangladesch oder auf Kakaoplantagen in Ghana.“

Auch jeder Einzelne sei aufgerufen, sich im Alltag konkret gegen Ausbeutung einzusetzen, vor allem beim Einkauf: „Fairer Handel ist eine ganz wichtige Sache: Was kaufe ich und was unterstütze ich damit?“ Da hätten Verbraucher eine große Verantwortung – und auch Macht. 

© KNA