Wer hinter den jetzigen Attacken steckt, ist weiter unklar. Bei einer Schießerei zwischen Polizeikräften und Demonstranten im Ortsteil La Victoria wurde zudem ein Mensch getötet. In verschiedenen Landesteilen gab es Plünderungen und Sachbeschädigungen. Insgesamt wurden landesweit 580 Menschen verhaftet.
Chile wird seit Monaten von Unruhen erschüttert. Die Demonstrationen entzündeten sich im Oktober 2019 zunächst an einer Fahrpreiserhöhung für die Metro und weiteten sich zu Forderungen nach einer Verfassungsänderung und einer anderen Sozialpolitik aus. Die aktuelle Verfassung stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet (1973-1990). Sie wurde von den Sicherheitskräften unter anderem dafür verwendet, hart gegen Regierungsgegner sowie demonstrierende Ureinwohner, die Mapuche, vorzugehen. Am Sonntag wird darüber abgestimmt, ob eine neue Verfassung ausgearbeitet werden soll.