UNO-Flüchtlingshilfe warnt vor Hunger wegen Corona-Krise
Die UNO-Flüchtlingshilfe hat vor den Folgen zunehmender Ernährungsunsicherheit wegen der Corona-Pandemie gewarnt. „Ein Teufelskreis von Gewalt, Hunger und Flucht entsteht, wenn Nahrung knapp wird“, erklärte Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer am Donnerstag in Bonn. Länder mit niedrigen oder mittleren Einkommen nähmen 85 Prozent der Flüchtlinge weltweit auf. Diese Staaten hätten ein schwächeres Gesundheitswesen, Wasserversorgungssystem und unzureichende Sanitäranlagen.
„Maßnahmen gegen die Pandemie haben zudem negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, viele Menschen verlieren ihre Einkommen, und die Mangelernährung steigt.“ Zugleich zeigten die Auswirkungen der Konflikte wie im Südsudan, wie sehr Hunger und Flucht zusammenhingen, betonte der Geschäftsführer.
Im Südsudan selbst besteht den Angaben zufolge Nahrungsmittelknappheit für mehrere Millionen Menschen. Aufgrund von Vertreibungen könnten Felder nicht mehr bestellt werden. Ein Großteil der süd-sudanesischen Flüchtlinge sei unterernährt. Etwa vier Millionen Menschen – fast ein Drittel der Bevölkerung des Südsudan – hätten durch den Konflikt keine Heimat mehr. 82 Prozent der südsudanesischen Flüchtlinge seien Frauen und Kinder.
Das UNHCR sorgt den Angaben zufolge dafür, dass Flüchtlingen und ihren Familien ausreichend Lebensmittel und Wasser zur Verfügung stehen. Die Helfer teilten nährstoffreiche Spezialnahrung sowie Nothilfepakete mit Grundnahrungsmitteln wie Öl, Reis sowie Küchensets aus.
© Text: KNA