Strukturen aus der Kolonialzeit
Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg und Misereor-Bischof, sagt: „Gerade beim Kaffee zeigt sich, dass Fairer Handel ein erfolgreiches Modell für alle Beteiligten ist. Strukturen im Kaffeeanbau, die noch aus der Kolonialzeit stammen und Menschen in Armut halten, können überwunden werden.“ Zugleich beklagt er die niedrigen Weltmarktpreise der letzten drei Jahre, während sich die Renditen der wenigen großen Kaffeeröster auf einem historischen Höhepunkt befinden. „Wir setzen uns dafür ein, dass Bäuerinnen und Bauern für ihre Arbeit gerecht bezahlt werden. Dazu gehört die Anerkennung der wirklichen Kosten, die etwa im Kaffee stecken: die schonende Behandlung des Bodens durch einen nachhaltigen Anbau und der Erhalt der Biodiversität.“
Brot für die Welt und Misereor betonen auch die besondere Bedeutung des Fairen Handels für die Kirchen in Deutschland. „Der Einsatz für den Fairen Handel war und ist ein ökumenisches Projekt“, sagt Füllkrug-Weitzel. Die Zusammenarbeit für globale Gerechtigkeit an der kirchlichen Basis wurde schon früh zu einer Selbstverständlichkeit, und der Faire Handel hat auch in Deutschland viel bewirkt. Er ist ein Eckpfeiler für das Globale Lernen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geworden. „Wir alle müssen global denken und lokal handeln“, zitiert der Misereor-Bischof einen Leitspruch der Bewegung.