Herausforderungen der humanitären Hilfe
Große Sorge bereiten Caritas international die massiven Einschränkungen bezüglich der eigenen Handlungsmöglichkeiten als Hilfswerk: „Die Zahl der jährlich getöteten Helfer hat sich seit den 90er Jahren verdreifacht, und die Politisierung von humanitärer Hilfe nimmt zu. Humanitäre Hilfe wird aber auch immer häufiger gesellschaftlich in Frage gestellt, teilweise gar kriminalisiert. Diese Entwicklung bereitet uns große Sorgen“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Er verwies beispielsweise auf die Situation in Syrien, wo Hilfsorganisationen unter Terrorverdacht gestellt würden. In Kolumbien könnten Helfer vielfach kaum noch arbeiten. Im Jemen trete Saudi-Arabien einerseits als größter humanitärer Geldgeber und andererseits als aktive Kriegspartei auf.
„Die Zunahme an Einschränkungen und Repressionen, denen Hilfsorganisationen ausgesetzt sind, sind mittlerweile so massiv und vielgestaltig, dass unsere Möglichkeiten, Menschen in Not beizustehen, stark beschnitten werden“, sagte Müller.
Zugleich appellierte Müller, auch die anderen, „alten“ Krisen und Konflikte nicht zu vergessen. In afrikanischen Staaten führten Klimawandel, Dürren und Heuschreckenplagen zu wachsenden Hungerkatastrophen. In Syrien seien Millionen Flüchtlinge zum Spielball politischer Interessen geworden. Zuletzt habe ein Zyklon das Flüchtlingscamp der Rohingya in Bangladesch überflutet.