
Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 08.06.2020
Corona-Pandemie ‐ Im Kongo ist neben dem Coronavirus nun auch noch Ebola ausgebrochen, in Ostafrika droht eine Hungersnot, und in Mexiko sind bereits 14 Geistliche an Covid-19 gestorben. Die Corona-Kurzmeldungen des Tages.
Aktualisiert: 08.06.2020
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Im Kongo ist neben dem Coronavirus nun auch noch Ebola ausgebrochen, in Ostafrika droht eine Hungersnot, und in Mexiko sind bereits 14 Geistliche an Covid-19 gestorben. Die Corona-Kurzmeldungen des Tages.
Übersicht
Misereor: Politik muss jetzt ökologischen Umbau steuern Israel erwartet mehr jüdische Einwanderer wegen Corona-Pandemie Rotes Kreuz: Ebola-Ausbruch im Kongo zum schlechtesten Zeitpunkt Vatikan wieder Corona-frei Jesuiten-Flüchtlingsdienst rechnet mit Hungersnot in Ostafrika Philippinische Bischöfe sagen erstmals Vollversammlung ab 14 Geistliche in Mexiko an Covid-19 gestorben Chaldäer-Patriarch befürchtet große Corona-Ausbreitung im IrakMisereor: Politik muss jetzt ökologischen Umbau steuern
Das katholische Hilfswerk Misereor fordert einen ökologischen Umbau der Wirtschaft in Deutschland. Das müsse die Politik steuern, sagte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. In der Corona-Krise zeige sich, dass sehr viel Geld kostende Entscheidungen auch kurzfristig möglich seien. „Jetzt, wenn es um die Nachhaltigkeit und den Klimawandel geht, kann nicht einfach gesagt werden: Das geht nicht!“. Vieles sei machbar, wenn der politische Wille vorhanden sei.
Entscheidend sei, ob die Politik weiter auf unbegrenztes Wachstum setze oder ob künftig die Würde des Menschen an erster Stelle stehe, so Spiegel. „Wenn die wirtschaftlichen Hilfen in Bezug auf Mobilität, Energie, Landwirtschaft und Konsum falschen Anreiz setzen, dann wird die Ungleichheit in der Welt noch größer werden.“ Notwendig seien Achtung vor den Menschenrechten und Respekt vor den Grenzen des Planeten.
© Text: KNA
Israel erwartet mehr jüdische Einwanderer wegen Corona-Pandemie
Israel erwartet wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr jüdische Zuwanderer aus aller Welt. Deren Gesamtzahl könnte in diesem Jahr auf schätzungsweise rund 50.000 Menschen steigen, wie der Generaldirektor der staatlichen Einwanderungsorganisation „Jewish Agency for Israel“, Josch Schwartz, laut Mitteilung am Mittwoch vor dem israelischen Parlament erklärte.
Die Covid-19-Pandemie habe viele jüdische Gemeinden weltweit überdurchschnittlich stark getroffen. Bereits in den vergangenen Jahren war die Zahl der jüdischen Einwanderer nach Israel gestiegen, zuletzt auf rund 34.000 im Jahr 2019.
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Rotes Kreuz: Ebola-Ausbruch im Kongo zum schlechtesten Zeitpunkt
Helfer haben angesichts des erneuten Ebola-Ausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Das Wiederaufflammen des Virus komme „zum schlimmstmöglichen Zeitpunkt“, erklärte der Afrika-Direktor der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Simon Missiri, am Mittwoch in Kenias Hauptstadt Nairobi. „Wir sehen uns einem doppelten Ausbruch von Covid-19 und Ebola in einer der komplexesten und gefährlichsten Regionen der Welt gegenüber“, so der Gesundheitsexperte.
Laut der Organisation ist dies bereits der elfte Ebola-Ausbruch in der Provinz Equateur an der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik und der Republik Kongo. Zuletzt sei die Region vor zwei Jahren von der Infektionskrankheit betroffen gewesen. Missiri warnte vor „gewaltigen medizinischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen“ für mehrere Millionen Einwohner. Durch lokale Konflikte und den Ausbruch des Coronavirus sei der Zugang zu Nahrung und medizinischer Versorgung bereits eingeschränkt. Am Mittwoch verzeichnete der Kongo knapp 3.200 Corona-Infizierte. 72 Menschen waren daran gestorben.
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Vatikan wieder ohne Corona
Der Vatikan ist nach eigenen Angaben wieder pandemiefrei. Bei der letzten als erkrankt gemeldeten Person sei der Covid-19-Erreger am Samstag nicht mehr nachweisbar gewesen. Damit sei derzeit niemand von den Beschäftigten des Heiligen Stuhls oder im Vatikanstaat positiv auf das Virus getestet, teilte das vatikanische Presseamt mit. Zeitweise waren ein Dutzend Vatikanmitarbeiter an Corona erkrankt. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl nahm der päpstliche Kleinstaat damit einen der obersten Ränge weltweit in der Durchseuchungsstatistik ein.
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Jesuiten-Flüchtlingsdienst rechnet mit Hungersnot in Ostafrika
Der Regionaldirektor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes in Ostafrika, Andre Atsu, erwartet für die dortige Bevölkerung schwere wirtschaftliche Jahre und eine Hungersnot. Grund dafür seien die coronabedingten Lockdowns, die besonders die Tagelöhner und deren Familien hart träfen, sagte Atsu dem „Missio Magazin“. Dazu kämen Zehntausende Menschen in Kenia, Uganda und Somalia, die von den schlimmsten Regenfällen seit Jahren heimgesucht worden seien. Ganze Gegenden stünden unter Wasser. Auch wüteten seit Monaten riesige Heuschreckenschwärme und vernichteten die Ernte. Die Ressourcen der Regierungen seien schon jetzt erschöpft.
Eine große Gefahr sieht Atsu zudem darin, dass durch Corona in vielen afrikanischen Ländern wichtige Gesundheitsthemen aus dem Blick geraten seien. „Vielerorts leidet die notwendige Malaria-Präventionsarbeit. Impfkampagnen, wie zum Beispiel zu Masern, sind unterbrochen.“ Vor allem belastet seien die Menschen in den Slums der Großstädte und den riesigen Flüchtlingslagern. Allein in Kenia befänden sich mit Dadaab und Kakuma zwei der größten Flüchtlingslager der Welt, wo insgesamt knapp eine halbe Million Menschen auf engem Raum lebten.
Die Camps seien seit Wochen isoliert, erklärte der Ostafrika-Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes. Die Hilfsorganisationen hätten ihre Teams oft verkleinert und führten nur noch Notfallprogramme. Dadurch seien die Geflüchteten, von denen viele unter Traumata litten, sehr auf sich gestellt.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst hilft Geflüchteten in Uganda, Kenia, Äthiopien und dem Südsudan. Sein Angebot reicht von der Erstversorgung mit Nahrung und Medizin bis hin zu Traumatherapie und Schulbildung.
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Philippinische Bischöfe sagen erstmals Vollversammlung ab
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sagt die katholische Bischofskonferenz der Philippinen eine Vollversammlung ab. Die gegenwärtige gesundheitliche Gefahr durch die Covid-19-Pandemie lasse das Treffen nicht zu, teilte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Pater Marvin Mejia, am Freitag mit. Die Vollversammlung, eine der zwei jährlichen Zusammenkünfte, war für Mitte Juli geplant. Zum Maßnahmenkatalog der philippinischen Regierung zur Eindämmung der Pandemie gehört das Verbot großer Versammlungen.
Die Philippinische Bischofskonferenz war im Jahr 1968 ins Leben gerufen worden und aus der 1945 gegründeten Catholic Welfare Organization (CWO) hervorgegangen. Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige mehrheitlich katholische Land Asiens. 2021 feiert die katholische Kirche dort den 500. Jahrestag der Ankunft des Christentums, das 1521 mit dem portugiesischen Weltumsegler Ferdinand Magellan als Kapitän einer spanischen Expedition auf das Archipel im Pazifik gekommen war.
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14 Geistliche in Mexiko an Covid-19 gestorben
In Mexiko sind während der Corona-Pandemie bisher mehr als ein Dutzend Geistliche an Covid-19 gestorben. Wie lokale Medien am Dienstag (Ortszeit) berichteten, starb mit dem ehemaligen Weihbischof von Puebla, Eugenio Lira Rugarcia, bereits der 14. Priester an den Folgen einer Erkrankung durch das Coronavirus. Zu Wochenbeginn gab es in Mexiko 93.435 registrierte Fälle und 10.167 Tote.
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Chaldäer-Patriarch befürchtet große Corona-Ausbreitung im Irak
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako warnt vor einer großen Ausbreitung des Coronavirus im Irak. „Die durch das Virus bedingte Situation verschlimmert sich. Es ist unmöglich, sie in den Griff zu bekommen“, sagte er dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ am Donnerstag in München. Ein Mangel an Infrastruktur und sozialer Fürsorge, hohe Arbeitslosigkeit und Korruption hätten dazu geführt, dass sich die Menschen nur unzureichend gegen den Erreger schützen könnten. „Die eingeleiteten Maßnahmen stehen im Gegensatz zu den Gewohnheiten der hiesigen Kultur.“ Die Iraker hielten sich größtenteils nicht an die Auflagen.
Nach Ansicht des Patriarchen gibt es nur eine Lösung: „Die Menschen müssen zu Hause bleiben. Das ist die einzige Möglichkeit, in Sicherheit zu sein.“ Die Kirche verteile derzeit Nothilfen an Christen und Nichtchristen. Mit einem Programm für Krisenländer unterstützt „Kirche in Not“ nach eigenen Angaben Priester und Ordensleute, die ihre materielle Lebensgrundlage verloren haben, damit diese weiter seelsorgerisch tätig sein können.
© Text: KNA