Das länderübergreifende kirchliche Netzwerk Repam (Red Eclesial Panamazonica) schlägt Alarm; fordert Sofortmaßnahmen, um eine humanitäre Tragödie und eine Katastrophe für die Umwelt zu vermeiden. „Die Amazonas-Region ist in einer Notlage“, schreibt das Netzwerk und listet die dramatische Notlage für die indigenen Völker sowie für die Umwelt in dem für das Weltklima so wichtigen Ökosystem auf.
Und das internationale Medienecho ist enorm, nicht nur in den neun Amazonas-Staaten, sondern in ganz Lateinamerika und darüber hinaus. Das vor sechs Jahren gegründete Netzwerk wird immer mehr als eine wichtige Stimme vom und für den Amazonas wahrgenommen. Seine Stärke: Es kritisiert Fehlentwicklungen von Regierungen jeglicher politischer Farbe und agiert so nicht nur länderübergreifend, sondern auch überparteilich.
So zweifelte Repam die offiziellen Corona-Zahlen der sozialistischen Regierung in Venezuela öffentlich an und verwies auf eigene Quellen. Die tatsächliche Zahl der Infektionen unter der indigenen Bevölkerung sei deutlich höher als die vermeldeten Infektionen. Besonders laut erhebt Repam seine Stimme in Brasilien.
Diese Kritik wird in Deutschland vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat als Repam-Mitglied weiter transportiert. In Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern gebe es einen „strukturellen Zusammenbruch“ des politischen Systems, so Adveniat-Geschäftsführer Pater Michael Heinz. Das führe etwa dazu, dass Brasilien unter dem Rechtspopulisten Jair Bolsonaro unkontrolliert jeden Umweltschutz außer Acht lassen und indigene Gebiete rücksichtslos ausbeuten könne.