Taifun Ambo gefährdet Corona-Schutzmaßnahmen auf den Philippinen
Auf den Philippinen bedroht der erste schwere Wirbelsturm des Jahres die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Taifun Ambo erreichte kurz nach Donnerstagmittag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Stundenkilometern und wolkenbruchartigen Regenfällen die Provinz Ost-Samar. Die Evakuierung Zehntausender Menschen mache das Abstandhalten unmöglich und behindere Corona-Hilfseinsätze in den betroffenen Gebieten, sagte ein Sprecher der Polizei örtlichen Medien. Die behördlichen Evakuierungszentren dürften zudem wegen Covid-19 nur die Hälfte ihrer Kapazität für Evakuierte zur Verfügung stellen.
Der katholische Bischof Joel Baylon rief die Gemeinden seines Bistums Albay sowie Familien mit großen Häusern zur Aufnahme von Taifun-Flüchtlingen auf. „Krisenzeiten sind auch die Zeit, unseren Glauben praktisch zu leben“, sagte Baylon dem Nachrichtenportal der Bischofskonferenz. Das Bistum Albay südlich von Manila liegt unmittelbar auf dem Kurs des Taifuns.
Gefährliche Taifune gehören zum Alltag auf den Philippinen, die jährlich durchschnittlich von 20 solcher Stürme heimgesucht werden. Als letzter Taifun des vergangenen Jahres zerstörte Kammuri Anfang Dezember fast 500.000 Gebäude und trieb rund eine Million Menschen in die Flucht.
Die Philippinen belegen nach Japan den zweiten Platz im aktuellen Global Climate Risk Index von Germanwatch. Auf Grund ihrer geografischen Lage im Südpazifik sind sie Einfallstor für Wirbelstürme, die sich über dem Ozean zusammenbrauen und über die Philippinen zum asiatischen Festland ziehen. Die Wucht der Taifune verstärkt sich laut Experten durch den Klimawandel.
© Text: KNA