Da es keine Lebensmittelvorräte gebe und die Versorgung von außen gestoppt sei, drohten schwere Hungerkatastrophen in diesen Ländern. Besonders seien die rund 400 Millionen Schulkinder betroffen, die keine Schulspeisung bekämen. Auch die familiären, ethnischen und nationalen Konflikte eskalierten. Schon jetzt gebe es verstärkt Raubüberfälle, Vertreibungen von Ackerflächen sowie Plünderungen von Lebensmittelgeschäften, sowie von Apotheken und Kliniken, um an Medikamente zu kommen. Die medizinische Versorgung sei teilweise katastrophal.
Der Erzbischof mahnte: „Wir dürfen die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern aus Nächstenliebe und auch aus Eigenliebe nicht vergessen.“ Es sei verständlich, dass sich derzeit die Bevölkerung und die Regierungen in Deutschland und die Europäische Union mit ihren Problemen, die aus der Corona-Krise entstehen, beschäftigten und alles tun, um der Pandemie Herr zu werden. „Die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika sind Menschen wie wir, und sie leiden mehr als wir. Sie sind unsere Schwestern und Brüder, und wir müssen ihnen aus Nächstenliebe helfen.“