Von der deutschen Bundesregierung erwarte Heinz nun „mehr als die üblichen Durchhalteparolen und Aufrufe zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“. „Deutschland und Europa müssen sich ernsthaft für die Länder Lateinamerikas interessieren, anstatt sie nur als Rohstofflager auszuplündern.“ Auch im Fall Boliviens fehle es an einer strategischen Außenpolitik, die darauf aus sei, das Leben der vielen Armen nachhaltig zu verbessern.
Bolivien wird seit der Präsidentschaftswahl am 20. Oktober von Unruhen erschüttert. Die Wahl war vielfach beanstandet worden. Morales und sein Herausforderer Mesa lagen zunächst bei der Auszählung gleichauf. Nach einem Tag Unterbrechung wurden Morales zehn Prozentpunkte Vorsprung bescheinigt. Daraufhin kam es zu gewaltvollen Massenprotesten in dem Andenland. Die Demonstranten prangerten Wahlbetrug an, forderten den Rücktritt von Morales und Neuwahlen.
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