Trauerglocken in mehreren Bistümern
Das Erzbistum Hamburg wie die evangelischen Hauptkirchen der Stadt kündigten an, um 12 Uhr die Trauerglocke als Zeichen der Anteilnahme und des Mitgefühls zu läuten. Auch im Kölner Dom, im Freiburger Münster und im Mainzer Dom sollen die Glocken läuten. Msgr. Dr. Christian Hermes, Stadtdekan des katholischen Stadtdekanats Stuttgart und Dompfarrer der Domkirche St. Eberhard kündigte unterdessen an, Benefizkonzerte und Spendenaktionen für Notre Dame zu organisieren.
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers zeigte sich ebenfalls von den Bildern der brennenden Kathedrale „bis ins Mark erschüttert“. „Die Kathedrale ist ein Ort voller Hoffnung und Sehnsucht der Menschen, ein Zeugnis des christlichen Glaubens“, erklärte Timmerevers. „Nun mussten wir erleben, wie verletzlich und zerbrechlich diese Kathedrale ist, an der Menschen über Jahrhunderte zur Ehre Gottes gebaut haben.“ Auch Sachsens Ministerpräsident rief zu Spenden für Notre-Dame auf. „Ich wünsche mir die gleiche Solidarität und Unterstützung, die wir für die Frauenkirche hier in Dresden bekommen haben, jetzt auch für Notre-Dame“, sagte Kretschmer MDR Aktuell am Dienstag. Dieses Gebäude gehöre „zu uns allen in Europa“.
Inzwischen konnte der Brand in der Pariser Kathedrale vollständig gelöscht worden. Das teilte die Feuerwehr der französischen Hauptstadt am Dienstagmorgen mit. Nun werde mit der Begutachtung der Schäden begonnen. Die Einsatzkräfte hätten die ganze Nacht über gekämpft, um ein Wiederaufflammen des Brandes zu verhindern. Zudem sei die Stabilität der Gebäudestruktur überwacht worden.
Das „heftige Feuer“ habe sich am Montagabend rasch auf 1.000 Quadratmetern über das gesamte Dach ausgebreitet. Den Angaben der Feuerwehr zufolge trugen drei Menschen leichte Verletzungen davon, darunter ein Polizist und ein Feuerwehrmann.
Die Grundsubstanz der Kirche sowie die Fassade mit den beiden Haupttürmen wurde offenbar gerettet. Ebenso unversehrt blieben anscheinend wichtige Gemälde, Kunstgegenstände und Reliquien, darunter auch die traditionell verehrte Dornenkrone Jesu.
© KNA/cze