Tawadros II. unternahm bereits 2015 eine Reise in die Vereinigten Staaten. Damals war er allerdings nur in Kalifornien unterwegs. Rund 900.000 Kopten leben mittlerweile in den USA – die meisten davon sind bereits vor Jahrzehnten eingewandert. Bei seinem Empfang am Sitz der Koptisch-orthodoxen Erzdiözese Nordamerikas in Cedar Grove (New Jersey) sagte er zu rund 200 anwesenden Priestern, dass ihr Leben in Amerika kein Zufall sei. „Das ist Gottes Zweck für euch“, sagt Tawadros. „Vergesst nie, dass eure Präsenz hier eine Mission Gottes ist.“ Dennoch müssten die Kopten immer wissen, wo ihre Heimat sei.
Auch zur momentanen politischen Situation in Ägypten äußerte sich der koptisch-orthodoxe Papst. Bei der Weihe einer neuen Kirche in Queens habe Tawadros die Bemühungen des ägyptischen Präsidenten Abd-el-Fattah Al-Sisi um die Einheit des ägyptischen Volkes begrüßt, teilte die österreichische Stiftung „Pro Oriente“ mit. Ausdrücklich habe Tawadros die Gläubigen vor Falschmeldungen über die Situation in Ägypten gewarnt, die oft über die sozialen Medien transportiert würden. Viele dieser Nachrichten seien manipuliert. Ägypten habe – „wie alle Länder“ – „weiße, schwarze und graue Seiten“. Doch die Situation habe sich in den letzten fünf Jahren verbessert. Die Politik habe den „ehrlichen Wunsch“, die bestehenden Probleme zu lösen.
Tawadros II. wird noch bis Mitte Oktober durch die Vereinigten Staaten reisen. Regionale US-Medien berichten über die Freude der Gläubigen, ihr Oberhaupt zu treffen: Tausende Menschen jubeln ihm zu. „Die Gelegenheit, unseren Papst zu treffen, gibt es nur einmal im Leben“, sagt eine US-Koptin.
Von Matthias Altmann
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