Auch dank der Mithilfe aus dem Ort hat sich in den vergangenen 25 Jahren in Brenkhausen einiges getan. Der Anfang war nicht leicht. „Wir hatten nichts“, erinnert sich Anba Damian. Kaum angekommen, mussten die Kopten nicht nur ihr Kloster renovieren, sondern dabei auch die strengen Auflagen der Denkmalschutzbehörde beachten. Die Gebäude waren unter anderem als Ställe genutzt worden und dementsprechend in schlechtem Zustand. Heute erinnern neben alten Fotos nur noch einige bewusst unrenovierte Stellen im Kloster daran, wie es dort früher einmal ausgesehen hat.
„Wir haben 95 Prozent der Arbeit selbst erledigt“, berichtet Anba Damian stolz. Aus Ägypten wurden eigens koptische Lehmbau-Experten eingeflogen. Der Lehmputz bekam dann einen Kalkanstrich – „mit Quark aus dem Supermarkt“, wie der Bischof erzählt. Türen, Wände, 140 selbstgeschreinerte Sprossenfenster, dazu Leitungen für Wasser, Gas und Strom – all das fehlte noch beim Einzug.
Als große Hilfe sollte sich wieder ein neuer Nachbar aus Brenkhausen erweisen: Der Tischlermeister Anton Beiner ging in den Ruhestand, als die Kopten die symbolische Mark überwiesen. Eine glückliche Fügung, denn der Handwerker hatte noch keine Lust, sein Werkzeug endgültig an den Nagel zu hängen. Beiner ist dem Kloster bis heute verbunden: „Gestern war er noch hier“, freut sich Anba Damian.
Der mittlerweile über 80-Jährige und die anderen Brenkhausener sind besonders herzlich eingeladen, wenn die koptische Gemeinde am Wochenende ihr Jubiläum feiert. Es ist nicht zu erwarten, dass danach auf dem Klostergelände Ruhe einkehrt: Der umtriebige Bischof Anba Damian hat immer neue Pläne für seine Gemeinde. Und erst einmal müssen ja noch die Schafe auf dem Gelände des Hirten einziehen – oder eben Alpakas.