Genn zitierte in seinem Friedensappell auch Papst Franziskus: „Was kann ich für den Frieden tun?“, habe dieser gefragt: „Sicher können wir beten, aber nicht nur das: Jeder kann konkret 'Nein' zur Gewalt sagen, insoweit sie von ihm oder von ihr abhängt.“ Denn durch Gewalt errungene Siege seien „falsche Siege“, während die Arbeit für den Frieden allen gut tue.
Weder ein irdisches Reich noch der unverwandte Blick zum Himmel sei die Berufung der Christen, so Genn weiter. „Es ist die Zeugenschaft für ein unglaubliches Geschehen: Tatsächlich sind in der Auferstehung Jesu Christi die Mächte des Todes besiegt! Welt, Mensch, alle Schöpfung sind von den Mächten des Todes befreit. Deshalb lohnt es sich, diese Welt zu gestalten, zu prägen und zu formen.“
Die Kollekte aus dem Gottesdienst kommt syrischen Kriegsopfern zugute. Sie unterstützt zum einen ein Flüchtlingsprojekt im Libanon vom Diözesancaritasverband Münster und der Caritas Libanon und zum anderen die Familienhilfe der Franziskaner im syrischen Aleppo.
Nach dem Gottesdienst nimmt der Katholikentag seine inhaltliche Arbeit auf. Unter anderem stehen an diesem Donnerstag noch Diskussionen mit Bundespräsident Steinmeier und mit dem kolumbianischen Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos auf dem Programm. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat kurzfristig seine Teilnahme wegen Anreiseproblemen abgesagt. Er wird bei einem Podium zum Thema Integration von CDU-Präsidiumsmitglied und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vertreten.
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