Die linksgerichtete Opposition um Nasralla fordert jedoch eine umfassendere Überprüfung des Ergebnisses und wirft der staatlichen Wahlbehörde Manipulation vor. Basis der Vorwürfe sind technische Ausfälle während der Stimmenauszählung. Wahlleiter David Matamoros widersprach dieser Darstellung. Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und der Europäischen Union hatten den Urnengang vor gut einer Woche überwacht.
Die katholische Kirche in Honduras hatte die Konfliktparteien am Wochenende zur Gewaltfreiheit und Besonnenheit aufgerufen und eine Neuauszählung der Stimmen gefordert. In dieser schwierigen politischen Stunde habe das Land kein Recht, einmal mehr beim Aufbau seiner Demokratie zu scheitern, hieß es in einer Stellungnahme, aus der honduranische Medien am Sonntag zitierten.
In den ersten Tagen der Auszählung hatte der Kandidat des Linksbündnisses, Salvador Nasralla, vorne gelegen; danach holte der konservative Amtsinhaber Juan Orlando Hernandez den Rückstand auf. Am Wochenende kam es zu schweren Ausschreitungen; die Regierung verhängte eine Ausgangssperre.
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