Unterdessen setzt der Vatikan weiter auf eine diplomatische Lösung der innenpolitischen Krise. Diese sei nur durch einen Dialog möglich, sagte Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin der Vatikan-Zeitung „Osservatore Romano“.
Seit Wochen gibt es in Venezuela Massenproteste gegen die sozialistische Regierung. Sie hatte Anfang April vergeblich versucht, das Parlament, in dem die Opposition seit den Wahlen 2015 die Mehrheit hat, auf juristischem Wege zu entmachten. Präsident Nicolas Maduro regiert seit Jahren mit Hilfe von Sonderdekreten und Ausnahmezustand am Parlament vorbei. Zudem sind seitdem keine Regional- und Kommunalwahlen mehr durchgeführt worden, obwohl diese längst überfällig sind.
Am Sonntag ließ Maduro eine verfassungsgebende Versammlung wählen, deren 545 überwiegend regierungsnahe Mitglieder nun eine Verfassungsreform ausarbeiten sollen. Die Opposition kritisiert die „Constituyente“ als verfassungswidrig. Nach Angaben der NGO „Foro Penal“ wurden mehr als 100 Menschen bei Protesten getötet.
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