Der neue Präsident, der von der Regierungspartei BJP von Ministerpräsident Narendra Modi nominiert wurde, sei zwar ein Dalit, vertrete aber die sogenannte Hindutva-Ideologie, dass ein indischer Bürger nur sein könne, wer Hindu sei. Wegen dieser Haltung sei er überhaupt erst Präsidentschaftskandidat der BJP geworden. „Durch seine Wahl wird sich die Lage der diskriminierten religiösen Minderheiten wie den Christen oder Muslimen, zumal wenn sie Dalits sind, nicht verbessern“, warnte der Missio-Partner. „Ram Nath Kovind hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass Christen und Muslime nicht zu Indien gehören.“ Er toleriere zudem Initiativen, die Christen, Muslime und Angehörige anderer Minderheiten zum Teil gewaltsam zur Konversion zum Hinduismus zwingen wollten.
Missio-Kampagne für Religionsfreiheit
Missio Aachen und seine Projektpartner fordern die Politik und die Öffentlichkeit in Deutschland dazu auf, auch nach der Wahl des neuen Präsidenten die indische Regierung auf Verletzungen der Religionsfreiheit hinzuweisen. Dazu startete das Hilfswerk auch die Petition #freeourhusbands, die sich für unschuldig inhaftierte Christen einsetzt.
Das indische Staatsoberhaupt wird nicht direkt vom Volk gewählt und erfüllt, ähnlich wie der deutsche Bundespräsident, vor allem repräsentative Aufgaben. Die Macht liegt beim Premierminister.
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