
Regierung und ELN-Rebellen einigen sich auf Abkommen
Kolumbien ‐ Die kolumbianische Regierung und die marxistische ELN-Guerilla haben sich auf ein humanitäres Abkommen über das Räumen von Anti-Personen-Minen verständigt. Ziel des Abkommens seien der Schutz der Zivilbevölkerung, eine Deeskalation des Konfliktes sowie die Räumung von Minen in verschiedenen Regionen des Landes.
Aktualisiert: 07.04.2017
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Die kolumbianische Regierung und die marxistische ELN-Guerilla haben sich auf ein humanitäres Abkommen über das Räumen von Anti-Personen-Minen verständigt. Ziel des Abkommens seien der Schutz der Zivilbevölkerung, eine Deeskalation des Konfliktes sowie die Räumung von Minen in verschiedenen Regionen des Landes, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Delegationen, aus der kolumbianische Medien am Donnerstag zitierten.
Regierung und Rebellen führen derzeit in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito konkrete Friedensverhandlungen. Nach Schätzungen der kolumbianischen Behörden verfügt die ELN über eine Truppenstärke von 2.500 Männern und Frauen und ist überwiegend im Osten des Landes aktiv. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen fast 7.000 Morde, ebenso viele Entführungen, 3.000 Fälle von Landvertreibung und etwa 1.000 Zwangsrekrutierungen auf das Konto der marxistischen Gruppe. Sie wird zugleich für schwere Umweltzerstörungen durch mehr als 1.300 Anschläge auf Öl-Pipelines verantwortlich gemacht.
Die ELN wurde 1964 von Studenten, radikalen Befreiungstheologen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der kolumbianischen Kleinbauern gegründet. Sie ist nach der ebenfalls linksgerichteten FARC die zweitgrößte Rebellenbewegung des Landes und befindet sich weiter im Kriegszustand mit der Regierung. Mit der FARC konnte die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos nach vierjährigen Verhandlungen ein Friedensabkommen unterzeichnen. Dafür erhielt Santos den Friedensnobelpreis.
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