Dr. Hartl war zuvor Spiritual und Dozent für spirituelle Theologie und Homiletik am Interdiözesanen Priesterseminar St. Lambert in Lantershofen (Rheinland-Pfalz). Bei Renovabis folgt er auf den Jesuiten Pater Dr. Stefan Dartmann SJ, der im Vorjahr zum Leiter des Collegium Germanicum et Hungaricum, des deutschsprachigen Priesterseminars in Rom, berufen worden war. Zwischenzeitlich hatte Geschäftsführer Dr. Gerhard Albert das Hilfswerk 18 Monate geleitet.
Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin), Vorsitzender des Leitenden Aktionsrates von Renovabis, wies in seiner Predigt im Festgottesdienst auf die oft stark voneinander abweichenden Sichtweisen in Ost- und Westeuropa hin. Renovabis und der neue Hauptgeschäftsführer hätten in dieser Situation die Aufgabe, eine Kommunikationskultur zu entwickeln, die Lernbewegungen auf beiden Seiten in Gang setzen könne. „Renovabis ist ein Prozess, sich auf andere einzulassen – damit wir gemeinsam lernen, Gott zu sehen“, betonte Erzbischof Koch.
Wachsende Spannungen in Europa – Renovabis leistet Beitrag zur Verständigung
Auch die frühere Beauftragte der polnischen Regierung für die Beziehungen mit Deutschland, Prof. Dr. Irina Lipowicz, ging in ihrem Festvortrag auf die wachsenden Spannungen in Europa ein. Das sich ausbreitende Misstrauen und die abnehmende Bereitschaft zur Solidarität gefährdeten das Zusammenleben zwischen den Völkern und könnten auch die polnisch-deutsche Versöhnung ernsthaft beschädigen. „Stürmische Zeiten stehen in Ost und West bevor“, so Prof. Lipowicz. Hoffnung stiftend sei indes, dass die Kirchen und gerade auch Renovabis in den zurückliegenden Jahrzehnten substanzielle Beiträge zur Verständigung geleistet hätten; so sei die Aussöhnung „nicht auf Sand gebaut“ und könne auch unter schwierigen Umständen verteidigt werden.