In Öffentlichkeit und Politik fehle vielfach „das Bewusstsein für die Funktionen und Leistungen des Bodens“, erklärte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz ist. „Dabei handelt es sich beim Schutz des Bodens um eine ökologische Herausforderung, die mit der Bekämpfung des Klimawandels durchaus vergleichbar ist.“
Konkret fordert das Papier, die Flächennutzung zu begrenzen und genutzte Flächen zu renaturieren und zu recyclen. In der Landwirtschaft müssten nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden gestärkt und Monokulturen verringert werden. Zahlungen an die Bauern sollten mit Umweltauflagen verknüpft werden. Im Konflikt zwischen Nahrungsmittelerzeugung und Energiegewinnung müsse das Menschenrecht auf Nahrung absoluten Vorrang bekommen, betont das Papier. Beim Schutz der Böden müssten das Verursacherprinzip und die Sozialpflichtigkeit des Eigentums zur Geltung gebracht werden. „Die Preise von Waren und Dienstleistungen müssen die ökologischen und sozialen Kosten widerspiegeln.“
Der Expertentext wurde von der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen unter Vorsitz des Freiburger Weihbischofs Bernd Uhl erarbeitet. Der Text nimmt auch Bezug auf die Umweltenzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015.
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