Laut des evangelischen Geistlichen sei die Gesundheitsversorgung jedoch in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ausgesprochen schlecht. Zudem sei der Gesundheitssektor in der Entwicklungspolitik von Regierungen wie auch von nichtstaatlichen Akteuren in den letzten Jahren stark vernachlässigt worden. Umso wichtiger sei es, dass Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam daran arbeiteten, die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern.
„Tatsächlich hat die GKKE bereits vor 25 Jahren einen strukturierten und kontinuierlichen Dialog mit der Pharmaindustrie begonnen und entsprechende Kooperationen auf den Weg gebracht“, erinnerte sich Dutzmann. Die Zusammenarbeit zwischen Kirchen, ihren Werken und der Pharmaindustrie habe Chancen und Grenzen. Legitime Profitinteressen der Unternehmen stünden den Gemeinwohlinteressen gegenüber. „Aber es gibt natürlich auch gemeinsame Interessen und Schnittmengen“, betonte der evangelische Theologe.
Als besondere Erfolgsgeschichte des Pharmadialogs hob die GKKE in diesem Zusammenhang die Entwicklung eines „Mini Labs“ hervor, mit dem gefälschte oder minderwertige Medikamente identifiziert werden können. Weltweit seien inzwischen 750 Mini Labs in Gebrauch.
Als weitere Früchte der Kooperation von GKKE und dem Verband forschender Pharma-Unternehmen nannten die Kirchen zudem die Überprüfung und Anpassung von Beipackzetteln auf lokale Bedürfnisse in Ländern des Südens oder die aktuelle Entwicklungspartnerschaft (Developp Projekt) „Access to Medicine“ zur Ausbildung pharmazeutischer Fachkräfte in Tansania. (lek)
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