„In Bujumbura ist die Lage besonders prekär, vor allem in jenen Stadtvierteln, die der Opposition zugerechnet werden. Dort werden willkürlich Menschen verhaftet. Viele werden zwar rasch wieder auf freien Fuß gesetzt, aber das verbreitet nur Angst und Schrecken“, so Pulcini.
Die Regierung fühle sich so sattelfest, dass sie keine großen Proteste erwarte, fügt der Missionar an. „Diese Willkür und Verhaftungen sind eine Art Bestrafung und Warnung für all jene, die sich nicht der Regierung unterwerfen. Da diese Verhaftungswelle weiter andauert, denke ich, dass da noch etwas Größeres dahinter steckt. Es gibt ja nicht einmal Friedensverhandlungen.“
Der Missionar spricht im Interview mit Radio Vatikan sogar von „Hintermännern“: Die Nachbarländer hätten Interesse daran, Burundi zu schwächen, und umgekehrt nutze die Regierung die gegenwärtige Situation aus, um an der Macht zu bleiben. „Ich habe aber den Eindruck, dass das Pulverfass bald explodieren wird, und das wird eine enorme Flüchtlingswelle auslösen“, so Pulcini.
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