Als Aids-Waise war es ihr nicht möglich gewesen, die Studiengebühren sowie die Unterkunft selbst aufzubringen. Durch unsere Initiative hat Rahel mittlerweile ihren Master in Biologie und Zoologie mit Bestnoten abgeschlossen und gilt damit als Vorbild für unsere momentan 39 weiteren Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Im Sommer 2014 durfte ich nach Äthiopien reisen und unsere Stipendiaten treffen. Von anderen Mitgliedern, die Rahel bereits zuvor besucht hatten, wusste ich, dass sie ein schüchternes Mädchen war, das kaum Englisch sprach. Ich staunte daher ungemein, als mir nun eine junge Frau entgegentrat, die ihre Meinungen und Gedanken in klarem Englisch und äußerst selbstbewusst formulierte. Ich bin stolz und glücklich, diese enorme persönliche Entwicklung unserer Stipendiaten mitverfolgen zu dürfen. Sie reifen immer mehr zu verantwortungsbewussten, aufgeklärten Erwachsenen heran, die einmal ein selbstbestimmtes Leben führen und an der Gestaltung ihrer Gesellschaft teilhaben dürfen. Denn wie Rahel selbst sagt: „Ich mag geistige Herausforderung und ich mag es nicht, deprimiert, hungrig oder arm zu sein.“
Von Marita Wagner
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