„Jugendliche brauchen Perspektiven“
Jezuit Abazi (21) aus Prishtina in Kosovo ist sich sicher: „Wir müssen uns hier im Land eine Perspektive schaffen.“ Er wolle nach seinem Jurastudium als Pflichtverteidiger für Mittellose arbeiten. Auch die 17-jährige Polin Aneta sieht ihre Zukunft in ihrem Land. „Ich bin verbunden mit dem Land und will trotz allem hier bleiben“, sagt sie Renovabis. „Ich würde gerne später eine Firma gründen."
Pressereferent Schumann mahnt: „Jugendliche im Osten Europas brauchen Perspektiven.“ In zahlreichen Ländern in der Region herrsche eine hohe Jugendarbeitslosigkeit – in Bosnien liege die Quote bei bis zu 80 Prozent. „Wir sind daran interessiert, für diese jungen Menschen Perspektiven zu schaffen.“ Das betreffe nicht zuletzt die Berufs- und Schulausbildung.
„Das wollen wir in diesem Jahr in Deutschland ein bisschen ins Bewusstsein bringen“, erläutert Schumann. Renovabis könne sich dafür einsetzen, dass sich Bedingungen in den betroffenen Ländern änderten. „Und wir können unsere Partner, auch die Bischöfe in diesen Ländern, unterstützen, dieses Anliegen mutig auch bei den Regierungen dort zu vertreten.“ Schumann betont, dass man sich für die jungen Leute einsetzen und sich das System ändern müsse – zum Beispiel mit der Bekämpfung von Korruption. Er appelliert an Politiker, junge Leute ernst zu nehmen.
Eröffnung der Pfingstaktion in Speyer
An der Eröffnung der Pfingstaktion in Speyer ist auch Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann beteiligt. Die Aktion endet zu Pfingsten am 15. Mai mit einer Kollekte in allen katholischen Gottesdiensten zugunsten des Osteuropa-Hilfswerks. Bis dahin sind laut Renovabis in den Bistümern unter anderem Begegnungen von jungen Deutschen mit Gleichaltrigen aus Mittel- und Osteuropa geplant, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Das Motto der Aktion heißt denn auch passend: „Jung, dynamisch, chancenlos?“ – mit einem Fragezeichen.
Von Leticia Witte (KNA)
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