Die katholischen und evangelischen Kirchen Deutschlands gehen in ihren Häusern bereits große Schritte in Sachen Klimaschutz: Öko-faire Beschaffung, Energieeffizienzmaßnahmen und der Einsatz von erneuerbaren Energien sind in einigen Teilen der Bistümer und Landeskirchen zum Alltag geworden. Beispielsweise reduzierte der deutsche Katholikentag die Emissionen der Großveranstaltung aus den Bereichen Mobilität der Gäste, Verpflegung, Papierverbrauch und Energie. Die unvermeidbaren Emissionen wurden 2014 mit dem kirchlichen Anbieter Klima-Kollekte kompensiert; auch 2016 ist dies vorgesehen. Die Einnahmen der Klima-Kollekte fördern innovative Techniken wie zum Beispiel den Einsatz von Photovoltaik auf Hütten der Gruppe der Dalits, der so genannten „Unberührbaren“, im indischen Bundesstaat Karnataka. Der Einsatz von Solarlampen in 1.646 Dörfern im Distrikt Tumkur ersetzt Kerosinlampen, wodurch eine Einsparung von 14.323 Tonnen Kohlendioxid in der Projektlaufzeit von 2008 bis 2018 erzielt werden soll. Diese Projekte fördern die Reduktion von Emissionen und bekämpfen Armut gleichermaßen. Darin liegt der Schlüssel: Klimagerechtigkeit.
Was folgt auf Paris?
Der Erfolg des Pariser Klimagipfels lässt sich im Anschluss an ambitionierten und verbindlichen Klimazielen ablesen, beispielsweise an Reduktionsmaßnahmen und an der Bekräftigung der zugesagten jährlichen Klimafinanzierung von 100 Milliarden Dollar ab 2020. So kann gemäß des Verursacherprinzips Klimagerechtigkeit erreicht werden: Länder, die die Hauptverantwortung an der globalen Erwärmung tragen, sind verantwortlich, für die Folgen und Schäden des Klimawandels einzustehen. Bedeutender wird jedoch die verpflichtende Umsetzung, um die Ziele zu erreichen und damit keine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit aufkommen zu lassen.
Von Sina Brod, Klima-Kollekte
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