Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Beim Weltklimagipfel in Paris verhandeln Staats- und Regierungschefs über ein neues Klimaabkommen, welches das auslaufende Kyoto-Protokoll zu Treibhausemissionen ablösen soll. Im Februar gab es bereits ein Vorbereitungstreffen, das auf dem „Lima Call for Action“ der letzten Klimakonferenz in Peru aufbaute. Darin werden die Länder unter anderem aufgefordert, die Umsetzung ihrer Klimaschutz-Ziele voranzubringen. Gerade bei der Nutzung fossiler Energiequellen – also Erdöl, Erdgas und Kohle – bleibt da noch viel zu tun, erinnert Climate Action Network International-Chef Wael Hmaidan.
„Obwohl es große Bemühungen gibt, von fossiler Energie auf erneuerbare Energien umzusteigen – schließlich sind fossile Energien Hauptursache des Treibhauseffekts – sind fossile Energien nach wie vor das tägliche Brot der internationalen Wirtschaft. Die Lösung ist ein Umstieg von diesen Energien auf erneuerbare Energien. Für den Weltklimagipfel hoffen wir, dass eine verbindliche Frist vereinbart wird, wann dieser Umstieg gemacht werden soll.“
Prävention statt Schadensbegrenzung
Die Auswirkungen des Klimawandels sind jetzt schon spürbar, sagt der Aktivist. Man könne aber zumindest versuchen zu vermeiden, dass der Klimawandel die Weltwirtschaft gefährde. Es sei definitiv billiger, sich gegen den Klimawandel einzusetzen, als die Folgen zu beheben, die die Temperaturerhöhungen mit sich bringen. Da seien alle Länder gefragt:
„Bei den Verhandlungen spielt jedes Land eine wichtige Rolle. Natürlich haben die großen Industrieländer ein starkes Gewicht im Vergleich zu kleinen Inseln, die vom Klimawandel besonders stark getroffen sind. Die lateinamerikanischen Staaten sind sehr progressiv und ambitioniert, die Emissionen zu reduzieren. Andere Länder wie die EU oder die afrikanische Gruppe arbeiten ebenfalls gut und nehmen eine stimmige Position ein. Die politische Dynamik variiert da sehr stark. Die Meinung von ökonomisch und militärisch starken Ländern wie den USA und China ist zwar wichtig. Ihre Position ist aber noch nicht zufriedenstellend.”