Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hob hervor, dass der Papst trotz aller vorhandener Probleme einen positiven Ton anschlage. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sprach von einem leidenschaftlichen Appell.
Der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick, betonte am Donnerstag, mit einer eindringlichen, nüchternen und realistischen Warnung an die gesamte Menschheit habe der Papst deutlich gemacht, dass die derzeit stattfindende Zerstörung des Planeten nur durch eine „universale Solidarität“ aller Menschen gestoppt werden könne. Dabei seien die Politiker und Regierungen der Welt ebenso gefordert wie jeder Einzelne, der sein Verhalten hinterfragen und wissen müsse, dass Umweltverschmutzung Sünde sei, sagte Schick.
Aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Stephan Ackermann, ist die Umwelt-Enzyklika „ein Kompendium der globalen Solidarität“. Die Enzyklika komme im entwicklungspolitischen Schlüsseljahr 2015, wo es um die Verabschiedung einer neuen Agenda nachhaltiger Entwicklungsziele gehe, zur rechten Zeit.
Auch die katholischen Verbände würdigten den Zeitpunkt des Erscheinens der Enzyklika. Mit der Veröffentlichung wenige Monate vor dem Weltklimagipfel in Paris habe der Papst ein wichtiges Zeichen gesetzt, erklärten die Klima-Allianz Deutschland, die Katholische Landjugendbewegung Deutschland (KLJB), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in einer gemeinsamen Stellungnahme am Donnerstag.
Unterdessen ging am Donnerstagnachmittag kurzzeitig der Vatikan-Server in die Knie. Die Adresse
www.vatican.va
war für einige Zeit nicht erreichbar. Unklar blieb zunächst, ob die Störung einer erhöhten Nachfrage nach der Umwelt-Enzyklika oder einem Hackerangriff geschuldet war. (lek mit KNA)