Schutz finden in der Bundesrepublik nach dem Grundgesetz jene, die politisch verfolgt werden sowie Menschen, die unter die Genfer Schutz-Konvention fallen oder denen Folter oder Todesstrafe droht. Der Rest ist ausreisepflichtig. Weil dies aus verschiedenen Gründen oft nicht möglich ist, gibt es die „Duldung“, von der aktuell 100.000 Menschen betroffen sind, wie Griesbeck sagt.
Appell an das „müde Europa“
Der frühere BAMF-Chef, Albert Schmid, sitzt heute als Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern mit am Podium. Er sieht im Katholischen die „religiöse Antwort auf die globalisierte Welt“. Deshalb wirbt er für den christlich-biblischen Blick auf den Menschen, lautet doch Jesu Wort: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ Er freue sich, dass sich in Bayern so viele Pfarreien der Flüchtlinge annähmen. Das sei nicht immer so gewesen. Seit den 1990er Jahren habe es da eine deutliche Bewusstseinsänderung gegeben.
Weil aber kein Mensch gerne seine Heimat verlasse, müsse auch den Herkunftsländern die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben werden, so Schmid. Von Papst Paul VI. stamme der Satz: „Entwicklung ist das neue Wort für Frieden.“ Zudem appelliert der SPD-Politiker an das „müde Europa“, die Zuwanderung als persönliche Herausforderung anzunehmen und sich der Welt zu öffnen.