Papst fordert globale Anstrengung gegen Menschenhandel

Papst Franziskus hat globale Anstrengungen von Staaten und Institutionen gegen den internationalen Menschenhandel gefordert. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2015 appellierte er an „alle Männer und Frauen guten Willens“, nicht zu „Komplizen dieses Übels“ zu werden. „Einige von uns schließen aus Gleichgültigkeit oder weil sie durch die täglichen Sorgen abgelenkt sind oder aus finanziellen Gründen die Augen“, so Franziskus.

Erstellt: 10.12.2014
Aktualisiert: 27.07.2022
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Papst Franziskus hat globale Anstrengungen von Staaten und Institutionen gegen den internationalen Menschenhandel gefordert. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2015 appellierte er an „alle Männer und Frauen guten Willens“, nicht zu „Komplizen dieses Übels“ zu werden. „Einige von uns schließen aus Gleichgültigkeit oder weil sie durch die täglichen Sorgen abgelenkt sind oder aus finanziellen Gründen die Augen“, so Franziskus.

Die Globalisierung der Gleichgültigkeit aber verlange von allen, dass sie zu „Urhebern einer Globalisierung der Solidarität und Brüderlichkeit“ würden. Auch kleine alltägliche „Gesten der Brüderlichkeit“ wie ein gutes Wort oder ein Lächeln könnten einem Menschen, der in Unsichtbarkeit lebe, Hoffnung geben.

Die Kirche begeht den Weltfriedenstag jährlich am 1. Januar. In seiner Botschaft lud der Papst alle Menschen zum Gebet ein, „dass die Kriege, die Konflikte und die vielen Leiden enden mögen“.

Millionen sind Opfer von Sklaverei

Obwohl die internationale Gemeinschaft zahlreiche Abkommen gegen moderne Sklaverei geschlossen habe, würden noch heute „Millionen Menschen – Kinder, Männer und Frauen jeden Alters – ihrer Freiheit beraubt und gezwungen, unter Bedingungen zu leben, die denen der Sklaverei vergleichbar sind“, fuhr Franziskus fort. Dabei hob er insbesondere Kinderarbeit und Zwangsprostitution hervor und verwies auf die in die Illegalität gezwungenen Migranten.

Als eine Ursache moderner Sklaverei führte Franziskus die Korruption an. Menschenhandel verlange eine Komplizenschaft, die oft ihren Weg über die Korruption von Mittelsmännern nehme, seien es Mitglieder von Ordnungskräften, staatlicher Akteure oder ziviler und militärischer Einrichtungen.

Die Staaten seien aufgefordert, gerechte Gesetze und wirksame Kontrollmechanismen einzusetzen, die keinen Raum für Korruption und Straffreiheit ließen. Unternehmen müssten zudem für würdige Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne sorgen. Dabei appellierte der Papst auch an die soziale und moralische Verantwortung der Verbraucher.

Papstbotschaft im Wortlaut

Die vollständige Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2015 können Sie auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz als PDF herunterladen:

Arbeitshilfe

Anlässlich des Weltfriedenstags 2015 hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitshilfe veröffentlicht. Sie steht unter dem von Papst Franziskus ausgegebenen Leitwort „Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern“. Die Arbeitshilfe finden Sie auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz: