Mehr Schutz durch Nähe zur Bevölkerung
Aber die genannten Aspekte bieten für die Entwicklungshelfer auch Vorteile für ihre Sicherheit. Ihre starke soziale und berufliche Einbindung in die einheimische Partnerorganisation und ihr solidarischer, humanitärer Auftrag bieten ihnen Schutz, während ausländische Militärs und Unternehmen von der Bevölkerung nicht selten als Fremdkörper und möglicherweise feindlich oder zumindest unerwünscht wahrgenommen werden.
Schutz und Sicherheit betreffen aber nicht nur jeden einzelnen Helfer, sondern sind eine Gemeinschaftsarbeit. Es geht darum, dass Entwicklungshelfer und einheimische Kollegen als Teil ihrer täglichen Arbeit Gefahren und Risiken gemeinsam einschätzen und Vorkehrungen treffen. Das betrifft sowohl Fragen der Verkehrssicherheit von Fahrzeugen, Bedrohungen durch Terrorismus wie zum Beispiel in
Nigeria
oder Kenia oder der Schutz vor einer Malaria- oder Ebolainfektion. Nur als Teamwork kann Prävention funktionieren; dazu gehört die sorgfältige Vorbereitung von Überlandreisen oder das Befolgen von Sicherheitsregeln. Nur gemeinsam können Krisen und Notfälle bewältigt werden.
Wichtige Fragen müssen gemeinsam beantwortet werden
Die Sicherheit eines Entwicklungshelfers steht in einem engen Zusammenhang zum Sicherheitsmanagement der Partnerorganisation und zur Sicherheit der einheimischen Kollegen. Wichtige Fragen müssen gemeinsam beantwortet werden: Haben wir ein gemeinsames Bild über die Gefahren und ihre Ursachen? Welche Maßnahmen sind geeignet, um Risiken und ihre möglichen Folgen zu verringern? Welche Maßnahmen sind für uns denkbar und realisierbar oder scheitern zum Beispiel schon allein an den finanziellen Möglichkeiten? Denn aufwändige Kommunikations- und Sicherheitstechnik oder gepanzerte Fahrzeuge und bewaffnetes Wachpersonal sind für uns grundsätzlich tabu.