Adveniat
-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka kritisierte zugleich, dass die indigenen Bevölkerungsgruppen „nach wie vor zu den strukturell Benachteiligten und Ausgeschlossenen in Guatemala gehören“. Die Zeit des Bürgerkriegs sei bis heute nicht aufgearbeitet worden, viele Verbrechen blieben ungesühnt.
Neues Selbstbewusstsein der indigenen Völker
„Wir haben mit Hochachtung erfahren, wie aus dem Martyrium der indigenen Völker in der Zeit des Bürgerkriegs ein neues Selbstbewusstsein entsteht und die Kirche neu erwächst“, so Klaschka. Bemerkenswert sei zum Beispiel die vollständige Übersetzung der Heiligen Schrift in K’iche’. Kultur, Religion und Traditionen der Maya-Völker gehörten zu den Reichtümern Guatemalas.
Der Bürgerkrieg in Guatemala zählt zu den brutalsten Konflikten in der Geschichte Lateinamerikas. Er dauerte 36 Jahre und endete im Dezember 1996 mit dem Abschluss eines Friedensvertrags zwischen rechtsgerichteter Regierung und Rebellenvereinigung URNG. In dieser Zeit wurden Schätzungen zufolge mindestens 200.000 Menschen getötet, 83 Prozent davon Angehörige der indigenen Maya-Bevölkerung. Geschätzte 1,7 Millionen Menschen flohen vor Gewalt und Unterdrückung. (lek mit KNA)