Der Caritaspräsident bezeichnete den Syrischen Bürgerkrieg als eine der größten humanitären Katastrophen der zurückliegenden zehn Jahre. Jeden Monat würden rund 5.000 Menschen sterben. Kranke und Verwundete könnten nur unter Lebensgefahr behandelt werden. Die Caritas fordert daher Feuerpausen und „humanitäre Korridore“, um die Nothilfe fortsetzen zu können.
Für die Aufnahme von syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen in Deutschland wünscht sich Neher eine flexible Lösung. Die Bereitschaft der schwarz-gelben Bundesregierung, bis Jahresende 5000 Flüchtlinge aufzunehmen, zeige, dass ihr die Dramatik bewusst sei. „Wenn sich die Situation in Syrien weiter verschärft, wird der Bedarf höher sein“, betonte der Caritaspräsident. Bessere sich die Lage hingegen, sinke der Bedarf. Er wünsche sich daher eine „flexiblere Handhabung“ des Problems.
Die Hilfsorganisation präsentierte in Berlin ihren Jahresbericht 2012. Demnach konnte die Caritas auf 14,7 Millionen Euro an Spenden zurückgreifen. 2011 war die Summe mit rund 32 Millionen Euro noch fast doppelt so hoch gewesen. Neher erklärte den drastischen Unterschied damit, dass die Spendenbereitschaft bei Kriegen generell niedriger sei als bei Naturkatastrophen. 2011 sei die Hilfsbereitschaft wegen der Dürre in Ostafrika und des Tsunamis in Japan besonders hoch gewesen. Gefördert wurden 731 Hilfsprojekte in 84 Ländern. Insgesamt standen Caritas international im Jahr 2012 46,8 Millionen Euro zur Verfügung.
(bod/dpa/KNA)