P. Moses: In der ersten Jahreshälfte 2013 wollen wir das erste Gebäude, ein Lernzentrum, fertigstellen. Mit Gottes Hilfe wollen wir dort im September 2013 den Lehrbetrieb aufnehmen. Parallel dazu setzen wir den Bau der bereits begonnen Berufsschule fort und werden das Zentrum sukzessive um die geplanten Bausteine erweitern.
Frage: Wie trägt die Bevölkerung vor Ort das Projekt mit?
P. Moses: Das Engagement ist groß, die Leute waren von Anfang an bei der Sache und helfen beim Bau des Zentrums, so gut sie können, mit. Die Ausgrabungen für das Fundament etwa waren reine Handarbeit. Gräben sind gezogen, Flächen ausgehoben, Stahlgitter verlegt worden. Jung und Alt haben mit angepackt, bei Temperaturen zwischen 35 bis 40 Grad. Ohne Lohn, aber mit sehr viel Fleiß und Enthusiasmus, selbst in der Regenzeit im Sommer 2012, als ich das Projekt zuletzt besucht habe.
Frage: Wie finanziert sich das Projekt?
P. Moses: Es war zu Beginn nicht einfach, Leute zu finden, die sich begeistern ließen. Als der Startschuss dann einmal erfolgt war, kamen immer mehr Helfer dazu, auch deutsche Schulen und Stiftungen, die uns bis heute sehr engagiert unterstützen. Wir sind aber natürlich immer noch auf weitere Hilfen angewiesen, um den Bau fortsetzen zu können. Bei jedem, der uns in dieser Sache unterstützen möchte, komme ich persönlich vorbei und stelle das Projekt vor.
Frage: Wie kommen Sie als Steyler Missionar dazu, sich für die Lehre und das Studium junger Ghanaer einzusetzen?
P. Moses: Für mich gehört es zu unserer Aufgabe als Missionare, dass wir Menschen dabei helfen, selbstständig zu werden und ein erfülltes Leben zu führen. Als Kinder Gottes haben wir alle ein Recht auf Zuneigung und Liebe. Da, wo Not ist, wo es an Ressourcen fehlt, da sind wir gefragt zu handeln. Und da sind wir genau richtig.
Das Interview führte Markus Frädrich.