Sorge um Nachbarstaaten
Sorgen bereitet dem Erzbischof auch, dass völlig unklar ist, wohin Islamisten und Terroristen abgezogen sind und in welchem Land sie sich womöglich nun ausbreiten. „Selbstverständlich gibt es sie weiterhin. Das Problem existiert. Daher könnte sich nun in den Nachbarstaaten dieser Konflikt wiederholen“, befürchtet er. Der Erzbischof appellierte an die Verantwortlichen, Schlüsse aus den Erfahrungen in Mali zu ziehen, etwa, dass man frühzeitig gegen Islamisten vorgehen müsse. „In unserem Fall war beispielsweise klar, dass die Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) im Norden operiert. Aber zuerst galt das Problem als klein, weshalb man lange abgewartet hat.“
In Mali bekennen sich mehr als 90 Prozent der Einwohner zum Islam, der jedoch als sehr tolerant gilt. Die katholische Kirche ist eine kleine Minderheit, der nur ein bis zwei Prozent der 14 Millionen Einwohner angehören.
Rückkehr zur Normalität
Mali selbst muss sich aus Sicht des Erzbischofs nun zunächst von dem Krieg erholen. „Die Lage in Mali ist nach wie vor ernst.“ Die Zurückeroberung des Nordens sei nur der erste Schritt gewesen. Nun sei die Rückkehr zu einer rechtsstaatlichen Ordnung und die Stärkung der politischen Institutionen entscheidend.