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Frage der Gerechtigkeit

Papst fordert Kampf gegen Armut

Vatikanstadt  ‐ Ungerechtigkeit anprangern und weltweit Armutsbekämpfung einfordern: Papst Leo XIV. setzt bei diesen Themen den Kurs seines Vorgängers fort. Aber führt er auch eine besondere Aktion für arme Menschen weiter?

Erstellt: 16.06.2025
Aktualisiert: 13.06.2025
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Papst Leo XIV. hat einen Mangel an staatlicher Armutsbekämpfung kritisiert. Krankenhäuser und Schulen sollten Teil der staatlichen Politik eines jeden Landes sein, doch Kriege und Ungleichheiten verhinderten dies oft noch, so Leo XIV. in seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag der Armen. Der 69-Jährige rief zur Förderung des Allgemeinwohls und zur Übernahme sozialer Verantwortung auf. Er lobte die vielen Freiwilligendienste, die sich für arme und ausgegrenzte Menschen engagierten.

„Arbeit, Bildung, Wohnung und Gesundheit sind Voraussetzungen für eine Sicherheit, die wir niemals mit Waffen erreichen können“, so Leo. „Ich begrüße die Initiativen, die es bereits gibt, und die Anstrengungen, die tagtäglich auf internationaler Ebene von einer großen Zahl von Männern und Frauen guten Willens unternommen werden.“ Den Armen zu helfen sei eine Frage der Gerechtigkeit, noch bevor es eine Frage der Nächstenliebe sei.

Der neunte Welttag der Armen wird in diesem Jahr am 16. November begangen. Der Tag steht unter dem Thema „Du bist meine Hoffnung“, ein Zitat aus der Bibel. „Indem wir erkennen, dass Gott unsere erste und einzige Hoffnung ist, vollziehen auch wir den Übergang von vergänglichen Hoffnungen zur dauerhaften Hoffnung“, schreibt Leo in seiner Botschaft.

Er selbst hoffe, dass das derzeit laufende Heilige Jahr „zur Bekämpfung alter und neuer Formen der Armut sowie zu neuen Initiativen zur Unterstützung und Hilfe für die Ärmsten der Armen beitragen kann“. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“.

Ein Geheimnis der Hoffnung sei, so Leo, dass alle Güter dieser Erde nicht genügten, um das Herz glücklich werden zu lassen. Die Hoffnung erwachse aus dem Glauben, der sie auf dem Fundament der Liebe nähre und trage. „Und die Liebe ist das, was wir heute, was wir jetzt brauchen“, schreibt der Papst. „Wem es an Liebe mangelt, dem fehlt nicht nur der Glaube und die Hoffnung, sondern der nimmt seinem Nächsten die Hoffnung.“

Papst Franziskus (2013-2025) hatte den Welttag der Armen 2016 initiiert, um den Blick auf die zahlreichen Formen von Armut heute zu lenken. Er findet immer am vorletzten Sonntag vor Beginn des Advents statt, diesmal am 16. November. Üblicherweise aß Franziskus nach der Messe zum Welttag mit über 1.000 armen Menschen zu Mittag. Ob Leo XIV. diese Tradition fortsetzen wird, ist unbekannt.

KNA