Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, am 23. Februar 2022 in Berlin.
Afrika-Tag der KFW-Bank

Neue Entwicklungsministerin betont Bedeutung der Beziehungen zu Afrika

Berlin  ‐ Beim Afrika-Tag in Berlin ging es um aktuelle und künftige Beziehungen zwischen Deutschland, Europa und Afrika. Die neue Entwicklungsministerin setzte dabei eigene Akzente.

Erstellt: 24.05.2025
Aktualisiert: 23.05.2025
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Afrika als starker Wirtschaftspartner: Die neue Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) hat einen Ausbau der Beziehungen zu Afrika angekündigt. „Unser Nachbar Afrika ist und bleibt für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ein ganz wichtiger Partner. Und wie es sich für gute Nachbarn gehört, investieren wir in Beziehungen, die beiden Seiten nutzen“, sagte sie am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zum Afrika-Tag der staatlichen KfW-Entwicklungsbank in Berlin.

Afrika brauche mit seiner jungen Bevölkerung Investitionen, um soziale Ungerechtigkeiten abzubauen und wirtschaftliches Wachstum anzukurbeln. Und Europa brauche Afrika als Partner – etwa bei Handel und Energie, betonte Alabali-Radovan.

Ihr sei daher wichtig, die partnerschaftlichen Verbindungen zwischen Deutschland und dem afrikanischen Kontinent weiter zu vertiefen, auch aufseiten der Wirtschaft. „Ich wünsche mir eine Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und auch Solidarität geprägt ist. Denn auch sie gehört zu einer guten Nachbarschaft unabdingbar dazu“, so die Ministerin.

In ihrer Rede beim Afrika-Tag vor zahlreichen afrikanischen Botschaftern bekräftigte Alabali-Radovan, es sei gut, dass Deutschland eine eigenständige und starke Entwicklungszusammenarbeit beibehalte. Aber, so räumte sie ein, diese müsse sich verändern und an die neuen geopolitischen und auch nationalen Situationen anpassen. Dazu gehöre, weiter gemeinsam an der Stabilität in Afrika zu arbeiten, vor allem am Horn von Afrika. Zugleich müsse auch Deutschlands koloniale Vergangenheit berücksichtigt und aufgearbeitet werden.

Schwerpunkt auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit

Ihren Schwerpunkt legte die Entwicklungsministerin auf die künftige Wirtschaftszusammenarbeit mit Afrika. Nur ein Prozent der gesamten deutschen Investitionen flössen auf den afrikanischen Kontinent. Das entspreche einer Summe von 12 Milliarden Euro – im Vergleich zu einer gesamten Investitionssumme von 1,4 Billionen.

„Um Afrikas enormes wirtschaftliches Potenzial zu entfalten, brauchen wir Investitionen, vor allem aus privatem Kapital“, so die Ministerin. Es gelte, private und öffentliche Mittel erfolgreich zu kombinieren. In Afrika zu investieren, sei eine Investition in die Zukunft. Dafür brauche es mutige Schritte. Bislang seien die Investitionen nicht vielfältig genug. Sie konzentrierten sich auf Nord- und Südafrika, den Textil- und Landwirtschaftssektor.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Rouenhoff (CDU), schloss sich dem Wunsch nach einem vertieften Engagement in Afrika an – sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Afrika sei ein sehr dynamischer Kontinent. Das Wirtschaftsministerium werde die ökomonischen Beziehungen zu Afrika in den kommenden Jahren ausbauen, versprach Rouenhoff.

KNA