Der deutsche Jesuit Stephan Lipke, Sekretär der katholischen Russischen Bischofskonferenz, am 27. Juni 2023 in Moskau (Russland).
Im russischen Bistum „Verklärung des Herrn“

Jesuit Lipke in Nowosibirsk zum Bischof geweiht

Nowosibirsk ‐ Die Leitungsebene des russischen Bistums Nowosibirsk bekommt Verstärkung. Am 2. Februar wurde der Essener Jesuit Stephan Lipke dort zum Bischof geweiht – und unterstützt als Weihbischof nun den aus Kasachstan stammenden Bischof Joseph Werth..

Erstellt: 05.02.2025
Aktualisiert: 05.02.2025
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Der deutsche Jesuit Stephan Lipke ist am vergangenen Sonntag (2.) in der Kathedrale der Verklärung in Nowosibirsk zum Bischof geweiht worden. Das berichtet der Missionspressedienst Fides. Papst Franziskus hatte den Jesuitenpater am 12. September 2024 zum Weihbischof der Diözese der Verklärung von Nowosibirsk ernannt und ihm den Titularsitz von Arena verliehen. Die Diözese Verklärung wird derzeit geleitet von Bischof Joseph Werth.

Zwischen 2011 und 2018 war Lipke bereits in Nowosibirsk und Tomsk tätig, bevor er in Moskau die Leitung des St.-Thomas-Instituts übernahm und sich ab 2020 als Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz der Russischen Föderation betätigte.

In der russischen Hauptstadt ist Pater Lipke für viele Katholiken eine wichtige Bezugsperson und auch mit Orthodoxen und Protestanten gut vernetzt. Im Hinblick auf die aktuellen Beziehungen zwischen dem Katholizismus und der russischen Orthodoxie betonte der Jesuit in einem Interview mit Fides anlässlich seiner Bischofsweihe, wie „wichtig es ist, immer einen Dialog zu führen, wenn und wo wir sehen, dass wir durch den Wunsch, nach dem Evangelium zu leben, vereint sind“.

Das von ihm gewählte Bischofsmotto lautet „Obsecramus pro Christi“ (2 Kor 5,20): „Wir sind also als Gesandt an Christi statt“. „Ein dringender Aufruf zur Versöhnung“, erklärt der Jesuit und bezog sich dabei auf den Inhalt des zweiten Korintherbriefes, dem das Zitat entnommen ist.

In der Diözese Verklärung in Nowosibirsk, die sich über ein Gebiet von 2 Millionen Quadratkilometer erstreckt, leben gut eine halbe Million Katholiken, rund 2 % der Gesamtbevölkerung. Zusammen mit der Diözese St. Clemens in Saratow und der Diözese St. Josef in Irkutsk ist sie eine Suffragan-Diözese der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau: alle vier bilden die Kirchenprovinz der katholischen Kirche in Russland mit ihren weit verstreuten und meist kleinen katholischen Gemeinden.

„Es gibt ein großes Bedürfnis der Katholiken, trotz der Entfernungen vereint zu sein und sich gleichzeitig um andere zu kümmern, zum Beispiel um die Armen unabhängig davon, aus welchem Milieu sie kommen“, so der neue Bischof gegenüber Fides. Darüber hinaus betont er den Wert der Bildungs- und Wohltätigkeitsinitiativen der katholischen Kirche in der Diözese der Verklärung von Nowosibirsk für die gesamte russische Zivilgesellschaft: „Denken Sie zum Beispiel an die unermüdliche Hilfe der Caritas für die Kinder in Zentralasien oder die Hilfe der Schwestern von Mutter Teresa für Alkoholiker. Oder auch an die Schulen in Nowosibirsk und Tomsk. Nicht nur Katholiken erwarten etwas Gutes von diesen Initiativen und Einrichtungen“.

Aus seiner Moskauer Zeit wird Pater Lipke nach Nowosibirsk „eine besondere Liebe zu Migranten und Ausländern mitnehmen, insbesondere zu den vielen afrikanischen Studenten, die in jeder Universitätsstadt zu finden sind“. Auf die Frage, welches Merkmal seiner eigenen Ausbildung im Charisma des Heiligen Ignatius von Loyola ihn als Bischof in Sibirien begleiten wird, antwortet der Jesuit: „Die Lehre, nicht so sehr auf die Umstände zu achten, sondern das Gute zu tun, das hier und jetzt möglich ist“.

weltkirche.de mit Material von Fides

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